Russland-Star mit mutigen Worten

Russlands Krieg gegen die Ukraine ist auch in der Sportwelt allgegenwärtig.

So auch in Madrid, wo die Ukrainerin Lesia Tsurenko ihrer russischen Kontrahentin Daria Kasatkina den obligatorischen Handschlag nach der Partie verweigerte.

Für noch mehr Aufmerksamkeit sorgte aber die Russin. Nach ihrem 6:4, 6:2-Sieg äußerte sie Verständnis für das Verhalten der Ukrainerinnen und stellte sich damit offen gegen den Einmarsch ihres Landes ins Nachbarland.

„Die Ukrainer haben Grund dazu, uns nicht die Hand zu geben“, erklärte Kasatkina. Gänzlich ignoriert habe sie die Ukrainerin offenbar aber auch nicht.

„Wir haben uns zugewinkt“, verriet die Weltrangliste-Achte. „Darüber war ich glücklich.“ Trauriger für die 25-Jährige sei es jedoch, „dass wir uns immer noch in einem Krieg befinden“.

Kasatkina outet sich als lesbisch

Kasatkina übte damit nicht das erste mal Kritik an ihrem Heimatland. Die Russin outete sich vergangenen Sommer als lesbisch und kritisierte die Haltung Russlands bezüglich Homosexualität. Es sei schade, dass es dort immer noch „verbotene Themen“ gebe.

Umso wichtiger sieht sie ihre eigene Rolle und Verantwortung hinsichtlich dieser Themen. „Für junge Menschen, die mit Problemen in der Öffentlichkeit konfrontiert werden, ist es sehr wichtig, wenn Sportler oder andere bekannte Persönlichkeiten darüber reden“, findet sie.

Ihr Sieg gegen Tsurenko - nur Nebensache bei all den wichtigeren Themen der aktuellen Zeit. Das Turnier in Madrid war wenig später für die Russin im Achtelfinale beendet, wo sie ihrer Landsfrau Veronika Kudermetowa in drei Sätzen unterlag.