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Die Saga der Duttons geht weiter: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

Zwei Altstars bei der Arbeit: Harrison Ford und Helen Mirren übernehmen die Hauptrollen in "1923". (Bild: Paramount+)
Zwei Altstars bei der Arbeit: Harrison Ford und Helen Mirren übernehmen die Hauptrollen in "1923". (Bild: Paramount+)

Bei Paramount+ kämpfen Harrison Ford und Helen Mirren mit dem harten Farmerleben. Derweil startet bei Prime Video eine deutsche Mysteryserie, die an "Stranger Things" erinnert. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.

Taylor Sheridans Serienkosmos um mehrere Generationen der einflussreichen Rancherfamilie Dutton ("Yellowstone", "1883") lockt in den USA ein riesiges Publikum vor die Bildschirme. Nun erzählt Superstar Harrison Ford in "1923" in seiner ersten TV-Hauptrolle den Mittelteil der Geschichte. Was Disney+, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

Der 16-jährige Mark (Jeremias Meyer) lebt in zwei Welten.  (Bild: Gordon A. Timpen, Amazon Studios)
Der 16-jährige Mark (Jeremias Meyer) lebt in zwei Welten. (Bild: Gordon A. Timpen, Amazon Studios)

"1923", Paramount+

Amerika ist süchtig nach Dutton. Verantwortlich dafür ist Serienmacher Taylor Sheridan, der mit seiner Kevin-Costner-Serie "Yellowstone" (bisher fünf Staffeln) eine moderne, qualitativ anspruchsvollere Variante von "Dallas" erschaffen hat. Über die Saga einer einflussreichen Rancherfamilie verknüpft er Amerikas Geschichte mit der Situation der USA heute. Nachdem die Urgeschichte "1883" mit den Countrystars Faith Hill und Tim McGraw sowie "Yellowstone" schon länger bei Paramount+ zu sehen sind, folgt jetzt "1923" (ab 27. Mai), der Mittelteil der Erzählung.

Jacob Dutton (Harrison Ford) lebt mit seiner Frau Cara (Helen Mirren) auf seiner riesigen Rinderfarm in Montana. Doch sechs Jahre vor dem offiziellen Beginn der großen Wirtschaftsdepression 1929 sind die schweren Zeiten bereits zu spüren: Eine extreme Dürre führte dazu, dass es auf den Weiden kaum mehr Gras gibt. Die wenigen Ressourcen müssen sich die Rinderbarone mit den Schafzüchtern teilen, die viel weniger Land zur Verfügung haben und ihre Tiere gegen dessen Willen auf Dutton-Land grasen lassen. Dies führt zu erbitterten Kämpfen mit den Schafzüchtern um Banner Creighton (Jerome Flynn).

Wer Freude an archaischen Familiengeschichten mit starkem Schauspiel, ebensolchen Dialogen und epischen Kino-Bildern hat, ist bei "1923" gut aufgehoben. Die im besten Sinne altmodische Drama-Serie lebt auch von der unbestreitbaren Klasse von Harrison Ford, der als bärbeißiger Western-Oldie wieder mal eine Klasse für sich ist.

Heinrich (Robert Maaser) wünscht sich das Ende des Kriegs herbei. (Bild: Netflix / Reiner Bajo)
Heinrich (Robert Maaser) wünscht sich das Ende des Kriegs herbei. (Bild: Netflix / Reiner Bajo)

"Der Greif", Prime Video

Mit der Hohlbein-Verfilmung "Der Greif" wagt sich Amazon (ab 26. Mai) an einen klassischen deutschen Fantasy-Stoff heran und adaptiert den 600-Seiten-Schmöker von 1989. Der aufwendige Sechsteiler probiert den Erzählspagat zwischen einer mythischen Welt und der Hommage an das Aufwachsen und die Popkultur in den 90-ern. In ihren besten Momenten erinnert die toll ausgestattete Produktion an den Netflix-Erfolg "Stranger Things".

Nach den traumatischen Erfahrungen mit sechs Jahren, als sein Vater verschwand und Bruder Thomas (Theo Trebs) für längere Zeit in die Psychiatrie wanderte, versucht sich Außenseiter Mark (Jeremias Meyer) mithilfe seines Psychotherapeuten (Thorsten Merten) wieder in der Realität zurechtzufinden. Sein treuer Freund Memo (Zoran Pingel) hilft ihm ebenso dabei wie die neue Mitschülerin Becky (Lea Drinda), zu der er eine besondere Verbindung spürt.

Trotzdem fühlt sich Mark nach wie vor zur magischen Welt des Schwarzen Turms - einer Parallelwelt aus einem antiquarischen Buch - hingezogen. Sein Bruder führt Mark zu einem Portal und in alte Familientraditionen rund um ein fantastisches, aber auch vom Bösen beherrschtes Reich ein. Leidet Mark ebenfalls an der Geisteskrankheit seiner Familie - oder ist er tatsächlich jener "Weltenwanderer", auf den die Kräfte im Schwarzen Turm gewartet haben?

Journalistin Norah (Deleila Piasko) soll ein Porträt des umstrittenen Performancekünstlers Wolfgang Balder (Andreas Pietschmann) schreiben. (Bild: ZDF / Pascal Schmit)
Journalistin Norah (Deleila Piasko) soll ein Porträt des umstrittenen Performancekünstlers Wolfgang Balder (Andreas Pietschmann) schreiben. (Bild: ZDF / Pascal Schmit)

"Blood & Gold", Netflix

Im verschlafenen Örtchen Sonnenberg erinnert im Frühjahr 1945 nicht mehr viel an den Zweiten Weltkrieg. Doch als eine marodierende SS-Truppe in den Ort zieht, werden eilig wieder die Arme zum Hitlergruß gehoben und Kriegsbegeisterung vorgegaukelt. Die patriotischen Nazis sind aber auch aus Eigennutz in Sonnenberg: Im Netflix-Film "Blood & Gold" (ab 26. Mai) wollen sie den Goldschatz eines einstigen jüdischen Dorfbewohners heben.

Doch kein Gold ohne Blut - so sagt es schon der Titel. Und dem lässt Regisseur Peter Thorwarth auch Taten folgen. Es wird geprügelt, gemeuchelt, geballert und geschlitzt, was das Zeug hält. Damit hat allerdings weniger die Suche nach den 31 Goldbarren zu tun als vielmehr der Soldat Heinrich (Robert Maaser). Besser gesagt Ex-Soldat. Denn der desillusionierte Kämpfer will eigentlich nur zurück zu seiner Tochter, läuft als Deserteur aber ausgerechnet dem fanatischen SS-Sturmbannführer von Starnfeld (Alexander Scheer) und dessen Truppe in die Arme.

Bei der Aufklärung von Verbrechen macht Will Trent (Ramón Rodriguez) so schnell niemand was vor. (Bild: 2022 American Broadcasting Companies, Inc)
Bei der Aufklärung von Verbrechen macht Will Trent (Ramón Rodriguez) so schnell niemand was vor. (Bild: 2022 American Broadcasting Companies, Inc)

"Der Schatten", ZDFmediathek

Ist es möglich, einen gesunden und intelligenten Menschen so weit zu treiben, dass er aus freien Stücken einen Menschen tötet? "Der Schatten", ein Krimi mit Mystery-Elementen der hochgelobten Autorin Melanie Raabe aus dem Jahr 2018, erzählt diese absonderliche Geschichte. Der Bestseller wurde als Serie vom ZDF verfilmt (ab 2. Juni, ZDFmediathek) - mit sechs fiebrigen Folgen zwischen Thriller und Mystery, die besonders Fans des Paranoia-Genres zusagen dürften.

Als die selbstbewusste Norah (Deleila Piasko) nach einer Trennung Berlin verlässt und beim hippen Magazin "Neue Normalität" ein großes Porträt des exaltierten Performancekünstlers Wolfgang Balder (Andreas Pietschmann) beginnt, scheint ihr Neuanfang in Wien zu gelingen. Doch nach einer seltsamen Mord-Prophezeiung schleichen sich Merkwürdigkeiten in Norahs Leben. Verliert sie den Verstand? Oder ist die seltsame Vorhersage tatsächlich mächtiger als alle Rationalität? Lässt man sich auf die gewagte Plot-Gemengelage von "Der Schatten" ein, funktioniert die Serie als kleines, fieses Genrestück mit einem tollen Ensemble.

"Will Trent", Disney+

Autorin Karin Slaughter zählt zum Who's who im Krimi-Genre, die Zahlen sprechen für sich: Über 35 Millionen Mal wanderten die Thriller der US-Autorin über den Ladentresen. In 37 Sprachen gibt es die aufwühlenden Geschichten um ihren Helden Will Trent zu lesen. Da war es fast eine Frage der Zeit, bis der beliebte Spurensucher auch auf dem Bildschirm für Furore sorgt. Dank US-Sender ABC erlebt Trent nun seine Serienweihen.

In der nach dem Titelhelden benannten Produktion glänzt der Polizeibeamte (Ramón Rodriguez) des Georgia Bureau of Investigation (GBI) mit einer bestechenden Aufklärungsquote. Doch Trent hat einen steinigen Weg hinter sich: Ohne Eltern, dafür in seinem überforderten Pflegesystem musste er schon früh mit den Widrigkeiten des Lebens klarkommen. Nun tut er alles dafür, dass es keinem anderen mehr so ergeht wie ihm. Die Geschichte des nahbaren Gentleman-Ermittlers sind klassische Detektivstoffe unterhaltsamer Prägung. Los geht's am 31. Mai bei Disney+. Stoff für weitere Staffeln ist zur Genüge vorhanden: Slaughter veröffentlichte 2023 ihren elften Trent-Roman.