Samstag, 21.4.2018: Was Sie heute wissen müssen

Nordkorea setzt Atomwaffentests aus, Bundeswehr und Nato-Partner müssen mit Flugzeugengpässen rechnen, das Auswärtige Amt beschuldigt Russland der Falschmeldung und nach dem beinahen Absturz der Southwest-Maschine müssen weltweit etwa 700 Boeings in die Wartung. Das sollten Sie heute wissen.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un stoppt Atomwaffentests. Foto: AP
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un stoppt Atomwaffentests. Foto: AP

Nordkorea setzt Atomwaffentests aus

Laut Informationen der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap will Nordkorea Atomwaffen- und Raketentests aussetzen und darüber hinaus eine nukleare Testanlage schließen. “Vom 21. April an wird Nordkorea Atomtests und den Start von ballistischen Interkontinentalraketen stoppen”, zitiert Yonhap einen Bericht der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA. Allerdings knüpft Nordkorea Bedingungen an seine Denuklearisierung. Voraussetzungen seien Sicherheitsgarantien für das Land und eine Anerkennung seiner Macht “auf der Ebene, die es verlangt”, so Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un in dem Bericht. US-Präsident Donald Trump äußerte sich auf Twitter wohlwollend zu dem Vorhaben.

Nordkorea hat zugestimmt, alle Atomwaffentests auszusetzen und eine große Testanlage zu schließen. Das sind sehr gute Nachrichten für Nordkorea und die Welt – ein großer Fortschritt! Ich freue mich auf unser Gipfeltreffen.”

Das Gipfeltreffen zwischen Kim Jong-un und Donald Trump ist für Ende Mai, Anfang Juni angesetzt.

Drohender Flugzeugengpass für Bundeswehr und Nato-Partner

Drohende Transportprobleme bei Nato-Einsätzen. Symbolbild. Foto: AP
Drohende Transportprobleme bei Nato-Einsätzen. Symbolbild. Foto: AP

Die Spannungen zwischen dem Westen und Russland scheinen nun auch die Bundeswehr und ihre Nato-Verbündeten zu treffen. Wie der “Spiegel” berichtet, wolle das russische Unternehmen, das einen großen Teil der nichtmilitärischen Anatow-Flugzeuge chartert, den Vertrag mit den Streitkräften ab kommendem Jahr nicht mehr verlängern. Die Cargo-Maschinen vom Typ AN-124 werden seit mehr als einem Jahrzehnt für logistische Transporte in Krisenregionen eingesetzt. Ab Januar könnte es folglich zu massiven Transportproblemen und daraus resultierenden Materialengpässen bei Einsätzen kommen.

Auswärtiges Amt bezichtigt Russland der Falschmeldung

Das Auswärtige Amt unter Leitung von Außenminister Heiko Maas findet ungewöhnlich drastische Worte im Fall Skripal. Foto: Frank Augstein/AP/Pool dpa
Das Auswärtige Amt unter Leitung von Außenminister Heiko Maas findet ungewöhnlich drastische Worte im Fall Skripal. Foto: Frank Augstein/AP/Pool dpa

Das Auswärtige Amt unter der Leitung von Außenminister Heiko Maas hat sich zu einem ungewöhnlich offensiven Schritt entschlossen. Auf seiner Homepage sowie über Twitter teilte das Amt mit, Russland habe falsche Meldungen in Bezug auf die Affäre Skripal und den chemischen Kampfstoff Nowitschok in Umlauf gebracht, mit dem der ehemalige Doppelagent und seine Tochter vergiftet worden sein sollen.

Auf seiner Webseite führte das Auswärtige Amt weiter aus: “Nach dem Giftattentat auf Sergej Skripal und seine Tochter in Salisbury hat die unabhängige Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) Proben vom Anschlagsort durch verschiedene internationale Labore überprüfen lassen. Das Ergebnis: Für das Attentat wurde das Nervengift ‘Nowitschok’ eingesetzt – ein Kampfstoff, der in Russland entwickelt und produziert wurde.”

Nach beinahe Absturz der Southwest-Maschine: 700 Boeings müssen in die Wartung

Die verunglückte Southwest-Maschine ist Ausschlag für die umfangreichen Wartungsmaßen. Foto: AP
Die verunglückte Southwest-Maschine ist Ausschlag für die umfangreichen Wartungsmaßen. Foto: AP

Nachdem eine Maschine der Fluggesellschaft Southwest Airlines am vergangenen Dienstag nach einem Triebwerkschaden in Dallas notlanden musste und nur knapp einer Katastrophe entging, haben die amerikanischen und europäischen Flugsicherheitsdienste eine umfassende Wartung von Boeing-Maschinen des Unglückstyps 737 angeordnet. Innerhalb der kommenden 20 Tage müssen weltweit nun etwa 700 Flugzeuge zur technischen Überprüfung, wie die US-Flugsicherheitsbehörde FAA in einem Statement mitteilte. Bei dem Zwischenfall am Dienstag war eine Frau aufgrund des Druckverlusts in der Maschine beinahe aus der Kabine gesaugt worden und an den Folgen ihrer schweren Verletzungen gestorben.