Mit einem Satz killt VOX-"Löwe" Maschmeyer die Weihnachtsstimmung
Feststimmung in der VOX-Gründershow, die sich kurz vor Weihnachten in ein Winterwunderland verwandelt hat. Dumm nur, dass der Star-Investor bei einer eigentlich coolen App-Idee zunächst den "Grinch" spielt. Doch spätestens mit dem bizarren Auftritt eines Überraschungspromis macht sich Glühweinlaune breit.
Einmal im Jahr tauscht Ralf Dümmel seine ohnehin farbenfrohen Geschäftsanzüge gegen noch gewagtere Outfits ein: Für die diesjährige Weihnachtsausgabe der beliebten Gründershow "Die Höhle der Löwen" schlüpfte der Handelsexperte in eine knallrote Anzug-Weste-Kombination, die stofflich an den Nikolaus erinnerte. Ja, ist denn schon Weihnachten? Bei VOX offenbar schon!
Dazu stellten sich für die "Endlich Weihnachten"-Sonderausgabe vor allem Gründer vor, deren Produkte und Ideen zum besinnlichen Jahresausklang passen. Süßwarenspezialistin Jessica Schilling, Gründerin von "CuCap", etwa lud die VOX-Löwen in ihre Weihnachtsbäckerei, um ihnen dort ihre Produktinnovation für das erleichterte Anfertigen Creme-gefüllter Cupcakes vorzustellen. Und das Gründerduo Maurice Jedlicka und Amy Peters von "Molly Suh" präsentierte seine nachhaltig produzierte Duftkerzen-Kollektion, die ohne umweltschädliches Paraffin auskommt.
Auch der ansonsten eher geschäftsmäßige Tonfall der Sendung schwenkte aufs Besinnlich um. So säuselte etwa Ralf Dümmel der engagierten Münchnerin Milana Marks die salbungsvollen Worte zu: "Ich liebe die 'Höhle der Löwen' genau wegen Menschen wie dir." Oh du fröhliche?
Ich liebe die 'Höhle der Löwen' genau wegen Menschen wie dirRalf Dümmel
"Die Höhle der Löwen": 28-Jährige entwickelte Geschenke-App im Alleingang
Nicht ganz: Ausgerechnet die 28-jährige Milana, die das coole Digital-Start-up "heyfam" praktisch im Alleingang aufgebaut hat, fing sich einen schroffen Rüffel ein. Star-Investor Carsten Maschmeyer, der eigentlich skalierbare App-Ideen liebt, watschte die Gründerin ganz unweihnachtlich ab.
150.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile an "heyfam" wollte Milana haben. Sie wollte damit ihre App groß machen, die sicherstellen soll, dass ihre Nutzer keinen Geburtstagstermin, Jahrestag oder Gratulationsanlass aus dem Familien- und Freundeskreis verpassen. Der offenbar selbstlernende Algorithmus von "heyfam" erinnert an alle erdenklichen Anlässe, nett zu Mitmenschen zu seinen.
Über einen Button lassen sich zudem Geschenke bestellen und automatisiert ausliefern. Dabei kooperiert das junge Unternehmen bereits mit Freizeit- und Veranstaltungsanbietern, aber auch mit Geschenke-Shops und Buchhandelsketten. Das Pfiffige dabei: Die App lässt sich so mit Daten füttern, dass sie originelle Geschenkvorschläge macht, die angeblich bestens passen.
Maschmeyer wird grob: "Der Business-Plan ist Schrott"
Damit könnte die Gründerin einen Nerv treffen. Immerhin sagt sie: "So schön das Schenken auch ist, bereitet es mir, aber auch 62 Prozent der Deutschen immer wieder Kopfzerbrechen." Verdienen will das Unternehmen an Provisonen für die bestellten Geschenke. Die App selbst ist kostenlos. Daneben lassen sich auch "nicht-kommerzielle" Aufmerksamkeiten verteilen - etwa Gutscheine für einen gemeinsamen Spaziergang mit Freunden.
Schnell zeigte sich in der "Höhle der Löwen": Die App "heyfam" muss rasch bekannt werden, um wachsen und damit besser funktionieren zu können. Genau an diesem Punkt kamen Carsten Maschmeyer Zweifel. Er weiß, wie aufwendig und vor allem teuer es ist, ein Digitalunternehmen dieser Art groß zu machen. Das von Milana geforderte Geld dürfte dafür hinten und vorne nicht reichen. Also zischte er - zunächst unhörbar für die noch recht selbstbewusst wirkende Gründerin - seinem Sessel-Nachbarn Tillman Schulz zu: "Der Business-Plan ist Schrott."
Nils Glagau hat etwas gegen automatisiertes Schenken auf Datenbasis
Maschmeyer war nicht der Einzige, der von "heyfam" nicht recht überzeugt schien. Nils Glagau gab Milana aus eher grundsätzlichen Überlegungen heraus einen Korb: "Ich liebe Schenken", sagte er. Er wolle aber nicht in die Plattform investieren, weil er den Ansatz der Automatisierung für falsch halte. Man solle sich selber liebevolle Gedanken beim Schenken machen. "Ich will, dass die Menschen rausgehen."
Tillman Schulz biss ebenfalls nicht an - aus ähnlichen Gründen wie Ralf Dümmel. Beide sind Experten für den stationären Handel. Und auch Dagmar Wöhrl winkte ab. "Ich habe auch ein wenig Angst: Wie viel Geld ist noch notwendig?", grübelte die Fränkin.
Dann polterte Carsten Maschmeyer und diesmal so, dass es auch die Gründerin mitbekam: "Dein Business-Plan ist ein Schrott-Plan!" Die derart schroff Angesprochene reagierte sichtlich erschrocken. Eigentlich hatte sie fest auf Carsten Maschmeyer gehofft. Der Serien-Investor, der Tech-Themen liebt, hatte aber doch noch eine Weihnachtsüberraschung für sie. Er will bei "heyfam" einsteigen.
Ein Weihnachtswunder: Vom grantigen "Grinch" zum lieben "Maschi"
"Wenn auf deinem Wunschzettel 'Maschi' steht, dann hast du mich für 25,1 Prozent für 150.000 Euro", machte er der Gründerin ein Gegenangebot. Und Milana? Der blieb gar nichts anderes übrig, als dem Star-Investor, der sich in Sekundenschnelle vom "Grinch" zum lieben "Maschi" verwandelt hatte, begeistert zuzusagen. Deal! Mehr noch: Als "Geschenk" bezeichnete Carsten Maschmeyer die Gründerin. "Ich hoffe, dass ich auch als Investor ein Geschenk werde."
Mehr zum Thema: nem Das steckt hinter der Geschenkeapp heyfam
Ebenfalls mit einem breiten Grinsen im Gesicht durfte Jessica, die "CuCap"-Gründerin die Höhle verlassen. Sie gewann Ralf Dümmel als Investor. Er schlug dann auch bei den Kerzen von "Molly Suh" zu. Und beim Gründer-Duo hinter "Taste Religion" und dessen veganen Soßen stieg eine ungewöhnliche Dreier-Kombi aus Dagmar Wöhrl, Nils Glagau und Tillman Schulz ein.
Skihütten-Stimmung mit "Big Brother"-Veteran Jürgen Milski
Blieb zum Schluss noch eine handfeste Überraschung. Als zwei Ski-Fahrer in kompletter Wintersport-Montur ins Studio schlurften, schob Entertainer und Reality-TV-Star Jürgen Milski die Ski-Brille hoch und gab sich zu erkennen. Der 60-Jährige hat zusammen mit einem befreundeten Ski-Lehrer den "Googlestop" entwickelt - ein kleines Plastikteil mit angeblich ganz großer Wirkung.
Der auf dem Ski-Helm zu montierende Stopper soll verhindern, dass Ski-Brillen, die man bei schönem Wetter von den Augen geschoben hat, weiter nach hinten rutschen und so die Fahrer in Bedrängnis bringen könnten.
Gute-Laune-Garant Milski verbreitete Skihüttenstimmung, und da hatte Ralf Dümmel, der begeistert über das Wiedersehen mit dem "Big Brother"-Star wirkte, doch glatt noch ein bisschen Investorengeld (vergleichsweise überschaubare 30.000 Euro) übrig. Ist ja bald Weihnachten!
Video: Carsten Maschmeyer wird vom "Grinch" zum "Maschi"