Schöne Bescherung: Darum trifft die Marvel-Serie "Hawkeye" voll ins Schwarze
Disney+ spendiert dem nächsten Marvel-Helden ein Solo-Abenteuer in Serienform und macht in "Hawkeye" ganz auf Familie.
Er ist vielleicht der gewöhnlichste aller Avengers, einer der sich gerne auf seine Farm zurückzieht, mit den Kindern Baseball spielt und samstags Hotdogs isst: Clint "Hawkeye" Barton (Jeremy Renner) flog in den Filmen des Marvel Cinematic Universe immer etwas unter dem Radar. Aber das hat sich der meisterhafte Bogenschütze selbst ausgesucht. Er ist nunmal ein Familienmensch, einer der die Seele auch mal baumeln lassen kann. Wenn er denn die Gelegenheit dazu bekommt. Danach sieht es in der neuen, sechsteiligen Marvel-Serie von Disney+ (Start: 24. November) freilich nicht aus. Ganz und gar nicht. Gleichwohl hat sich der Normalo unter den Superhelden sein erstes Solo-Abenteuer "Hawkeye" redlich verdient - und er wird darin von seinem größten Fan (Hailee Steinfeld) auf Trab gehalten.
Was Clint Barton immer schon wusste: Es lohnt sich, vor allem für die Familie zu kämpfen. Zu der gehörte eine ganze Zeit lang auch seine Heldenkollegin Natasha Romanoff (Scarlett Johansson), mit der er seine Vergangenheit teilt. Dass Hawkeye und Black Widow in Budapest einen explosiven Auftrag erledigt haben, gehörte zu den beliebtesten Running Gags in den Marvel-Kinofilmen.
Mysteriöse Gestalt aus der Vergangenheit
Diese Vergangenheit könnte ihn in der Serie noch einholen. In den ersten beiden Episoden, die Disney vorab zur Verfügung stellte, hat Hawkeye aber erst einmal andere Sorgen. Der ehemalige Avenger ist angetreten, um Weihnachten zu retten. Der müde Held hat nach den aufregenden Thanos-Jahren nur noch einen einzigen Wunsch: Er möchte die Feiertage bei seiner Familie verbringen.
Das Ganze ist freilich nicht so einfach: Eine mysteriöse Gestalt aus seiner Vergangenheit treibt in New York ihr Unwesen - und es liegt an Barton, sie aufzuhalten. Um wen es sich dabei handelt, lässt sich nur vermuten: Es könnte die Schwester von Natasha Romanoff sein. Immerhin wurde sie im Abspann-Spoiler von "Back Widow" von einer mysteriösen Dame auf Hawkeye angesetzt.
Allein ist "Hawkeye" nicht auf seiner Mission: Während er selbst das Superhelden-Dasein satthat, will seine größte Verehrerin unbedingt eine Superheldin werden. Die 22-jährige Bogenschützin Kate Bishop (Hailee Steinfeld, "True Grit", "Dickinson") begleitet ihn auf Schritt und Tritt - ob Hawkeye nun will oder nicht.
Perfekte Weihnachtsunterhaltung
Natürlich will er nicht. Erstens, weil Kate ein überambitioniertes Greenhorn ist, zweitens, weil er genug mit sich selbst zu tun hat und drittens, weil die als Buddy-Komödie angelegte Serie natürlich von den Spannungen zwischen dem alten Mann und dem jungen Mädchen profitieren soll.
Auf die ersten beiden Blicke scheint der Sechsteiler perfekt konfektionierte Weihnachtsunterhaltung zu sein. Festliche Stimmung mag für Barton und Bishop (zunächst) nicht aufkommen, dafür gibt es neben jeder Menge Humor, Action und Superheldenpower auch gut ausgeleuchtete Hintergründe der Figuren. Erfrischend daran: Das alles funktioniert in "Hawkeye" auf einem Level, dass man als bodenständig bezeichnen könnte - und damit im Sinne von Clint Barton ist. Wetten, dass er es schafft, Weihnachten zu Hause zu sein?