Schönheitsideale: Carolin Kebekus "hasste" ihren Körper
In einer neuen Ausgabe ihrer Satireshow rechnete Carolin Kebekus mit der Schönheitsindustrie ab - und sprach offen darüber, wie sehr sie selbst unter dem gesellschaftlichen Schönheitsdruck leidet.
Frauen steht heutzutage die Welt offen - solange die Optik stimmt. Zu diesem Schluss kam Carolin Kebekus am Donnerstagabend in einer neuen Ausgabe ihrer "Carolin Kebekus Show" (abrufbar in der ARD Mediathek). "Alle wollen gut aussehen. Vor allem wir Frauen verwenden sehr viel Zeit auf das Thema Schönheit", monierte die 43-Jährige.
Der Schönheitswahn bleibe nicht ohne Folgen: "Solange Mädchen und Frauen sich darauf konzentrieren, ihre angeblichen Makel zu bekämpfen, haben sie wirklich weniger Zeit für andere Dinge: politisch aktiv sein zum Beispiel." Zudem stelle der gesellschaftliche Druck für die meisten eine große Belastung dar. "Viele Menschen leiden darunter, immer nur auf ihr Äußeres reduziert zu werden", erklärte Kebekus. Wer schön ist, sei angeblich auch glücklicher und mental gesünder. "Das zumindest", fügte die Moderatorin hinzu, "redet uns die Schönheitsindustrie ein".
Carolin Kebekus kritisiert Schönheitsnormen
Wer nicht der Norm entspreche, also nicht weiß, jung, ohne Behinderung und schlank sei, gelte oft auch nicht als schön. Für Kebekus ist die Sache klar: "Schönheitsideale sind beschissen, verletzend und diskriminierend."
Vor allem Frauen kämen schon früh mit dem Schönheitsdruck in Berührung - auch Kebekus selbst. "Ich dachte, ich habe in diesem Zustand mal eine Pause von dem ganzen Druck", verriet sie und spielte damit auf ihre Schwangerschaft und die damit einhergehenden körperlichen Veränderungen an. Eigentlich fühle sie sich wohl in ihrem Körper: "Bis ich Instagram aufmache. Da wird mir nämlich gesagt: 'Ja! fühl dich wohl, embrace your pregnant body. Aber bleib f****bar!'"
"Die Industrie braucht meine Selbstzweifel": Carolin Kebekus stellt Schönheitsindustrie an den Pranger
Nicht Augenringe seien laut Kebekus das Problem, sondern die Überstunden und der Schlafmangel, die sie verursachen. Es sei ungeheuerlich, "dass wir denken, dass Oberschenkel sich nicht berühren dürfen. Dass wir denken, dass Zornes- oder Lachfalten nicht da sein dürfen, wo sie sind. Dass wir denken, dass Brüste nach einer Schwangerschaft aussehen müssen, als hätten sie einen OnlyFans-Account."
Die werdende Mutter sprach offen über ihre eigenen Zweifel: "Wie viel Zeit ich damit verschwendet habe, meinen eigenen Körper zu hassen!" Sie habe zuweilen sogar bei Badeausflügen darauf geachtet, immer als Letzte ins oder aus dem Wasser zu gehen, um ihren Po vor den Blicken ihrer Freunde zu verbergen: "Das alles nur, weil eine riesige Industrie meine Selbstzweifel braucht, um richtig Asche zu machen."