Nach Schockmoment: Provokateur Alonso hart bestraft
Zusammen haben sie zehn Weltmeister-Titel gewonnen, darunter alle in den vergangenen sieben Jahren - doch der Große Preis von Australien ist für Max Verstappen und Lewis Hamilton so gar nicht nach ihrem Geschmack verlaufen.
Sowohl der Red-Bull-Pilot als auch der Mercedes-Fahrer mussten ihre Rennen wegen technischer Probleme vorzeitig aufgeben. Während Verstappen noch von der Pole losgefahren war und erstmals seit Melbourne 2022 ausschied, vollendete dieser Ausfall das Horror-Wochenende von Hamilton. Der Brite hatte bereits im Qualifying mit Platz elf enttäuscht.
Den Sieg holte sich Ferrari-Pilot Carlos Sainz vor seinem Teamkollegen Charles Leclerc, welcher sich zudem den Extrapunkt für die schnelle Runde holte. Der letzte Podestplatz ging an McLaren-Fahrer Lando Norris, der seinen Teamkollegen Oscar Piastri hinter sich ließ.
Schockmoment um Mercedes-Star - Untersuchung läuft
Mercedes-Pilot George Russell sorgte in der letzten Runde für einen Schockmoment, als er in die Mauer einschlug und das Auto übel zerlegte. Der Brite konnte seinen Boliden aber kurz darauf verlassen und wurde schnell ins Medical Car zur Kontrolle gesetzt. Russell konnte einige Zeit später aber bereits ein Interview geben und bestätigte, dass es ihm soweit gut geht.
Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso hatte ungewöhnlich früh gebremst und damit den Abflug von Russell provoziert. Die Rennkommissare sahen Alonso daher als Hauptschuldigen und griffen hart durch. Der Spanier wurde nicht nur mit einer 20-Sekunden-Strafe belegt, sondern bekam auch drei Strafpunkte aufgebrummt. Durch die Zeitstrafe fiel der Spanier von Platz sechs noch auf Rang acht zurück.
Die Stewards betrachteten „die Tatsache, dass Alonso sich zu diesem Zeitpunkt für ein ungewöhnliches Manöver entschieden hat, als einen erschwerenden Umstand“.
Das Rennen endete hinter dem virtuellen Safety-Car.
Formel 1: Ferrari-Doppelsieg macht WM spannender
Der Spanier Sainz, der Ferrari zum Saisonende verlassen muss, triumphierte in Melbourne nur zwei Wochen nach seiner Blinddarm-Operation. Nach drei von 24 Saisonrennen schiebt es sich damit in der Fahrer-WM etwas zusammen, mit 51 Punkten bleibt Verstappen aber knapp vorn - auch, weil sein Teamkollege Sergio Pérez nur Fünfter wurde.
Nach dem enttäuschenden Qualifying zeigte Nico Hülkenberg im Rennen eine gute Aufholjagd und belohnte sich als Neunter mit zwei Punkten. Der einzige deutsche Pilot im Fahrerfeld kam unmittelbar vor Teamkollege Kevin Magnussen ins Ziel, der somit ebenfalls einen Punkt abstaubte.
In Melbourne waren nur 19 statt wie üblich 20 Autos am Start. Williams-Pilot Logan Sargeant war nach einer harten Team-Entscheidung zum Zusehen verdammt, obwohl sein Teamkollege Alex Albon im Training mit seinem Rennwagen schwer gecrasht war. Williams hatte dadurch nur noch ein intaktes Chassis vor Ort - und entschied sich für seinen Nummer-eins-Fahrer Albon.
Verstappen-Probleme schnell deutlich - Hamilton hadert
Verstappen hatte seine Führung beim Start noch behauptet, dann wurden die Probleme schnell offensichtlich. Der Niederländer hatte Schwierigkeiten mit der Fahrzeugkontrolle, in der zweiten Runde zog Sainz mit erstaunlicher Leichtigkeit an ihm vorbei. Wenig später stieg von der Bremse des Red Bull Rauch auf, auf dem Weg in die Boxengasse explodierte sie dann.
Sainz, der vor zwei Wochen in Saudi-Arabien passen musste und in Melbourne noch über eine gelegentliche Übelkeit im Rennwagen klagte, setzte sich in der Folge an der Spitze ab.
Verstappens alter Rivale Lewis Hamilton löste nach 17 Runden unfreiwillig ein virtuelles Safety-Car aus, als sein Mercedes wegen Motorproblemen ausrollte. Für den Rekordweltmeister ist es in seinem letzten Jahr bei den Silbernen nach den Plätzen sieben und neun in den ersten beiden Rennen ein neuer Tiefpunkt.
„Ich denke, wir werden uns verbessern. Es ist schwierig, was die momentane Konkurrenzfähigkeit angeht“, sagte Hamilton knapp.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)