Scholz freut sich in Portugal über "gute europäische Zusammenarbeit"

Ukraine-Krieg, Wasserstoff-Pipeline und digitale Wirtschaft: Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hatte auf seiner zweitägigen Reise nach Portugal ein straffes Programm.

In Lissabon besuchte Scholz am Donnerstagmorgen ein Zentrum für digitale Entwicklung der Volkswagen-Gruppe. Dabei lobte der Kanzler die hohe Motivation und die europäische Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien.

Das Digital Solutions ist ein Zentrum der Volkswagengruppe für die Entwicklung von Softwarelösungen für Unternehmensprozesse. Es beschäftigt nach Unternehmensangaben 400 Mitarbeitende aus mehr als 30 Nationen.

"Eine ganze riesige Gemeinde von Frauen und Männern, die hier arbeiten, um digitale Lösungen zu entwickeln für ein großes deutsches Automobilunternehmen wie Volkswagen, und die mit großer Freude Fortschritt und Innovation möglich machen", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag laut dpa.

Es sei "gut zu sehen, dass das in einer europäischen Zusammenarbeit stattfindet".

Gestern hatte die Unterstützung Deutschlands und Portugals für die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg im Mittelpunkt der Gespräche von Scholz in Lissabon gestanden.

Der Kanzler und sein Gastgeber, Portugals Ministerpräsident António Costa, bekräftigen die Fortsetzung der Militärhilfe für Kiew.

Portugal war das erste Land, das Deutschland eine Zusage für die Ausrüstung eines ukrainischen Bataillons mit Kampfpanzern vom Typ Leopard 2A6 gemacht hat. Deutschland hat inzwischen 18 dieser Panzer geliefert, Portugal drei.

Am Mittwochabend hatte Scholz als Ehrengast neben dem ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten Felipe González auf dem 50. Parteitag der Sozialistischen Partei gesprochen.

Dabei lobte er neben der digitalen Wirtschaft auch Portugals Engagement in erneuerbare Energien.

Costa und Scholz hatten zuvor das Vorhaben besprochen, eine Wasserstoff-Pipeline zwischen Barcelona und Marseille durch das Mittelmeer zu bauen, die Spanien, Portugal und Frankreich ab 2030 mit dem weiteren europäischen Netz verbinden soll.

Durch die Röhre sollen nach Angaben der spanischen Regierung etwa zwei Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr transportiert werden.

Die PS wurde am 19. April 1973 vom Sozialisten Mario Soares und seinen Mitstreiter:innen in Bad Münstereifel gegründet wurde.

(dpa)