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Schreckensbilanz im Südosten Afrikas: Mehr als 500 Tote durch "Freddy"

Schreckensbilanz im Südosten Afrikas: Mehr als 500 Tote durch "Freddy"

Ob Klimawandel oder steigende Nahrungsmittelpreise - die Folgen globaler Krisen bekommen die Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern in der Regel am stärksten zu spüren.

Das wird besonders deutlich an den tragischen Folgen von Zyklon Freddy, der mehrere Länder in Südostafrika innerhalb weniger Wochen gleich zweimal heimsuchte.

Besonders das verarmte Malawi hat das Unwetter schwer getroffen. An der Infrastruktur entstanden massive Schäden, deren Behebung ohn Hilfe von außen Jahre dauern kann.

Thoko Chikondi/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Eine Behelfsbrücke im Süden Malawis. Vielerorts ist die Infrastruktur zerstört - Thoko Chikondi/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.

An diesem Sonntag berichteten Behörden in Malawi, dass die Zahl der Todesopfer inzwischen auf 447 gestiegen ist. Die Dunkelziffer könnte weitaus höher liegen. Insgesamt seien 360 000 Menschen von den Auswirkungen betroffen. Zehntausende seien obdachlos geworden. Für den Süden Malawis wurde der Katastrophenfall ausgerufen.

In Mosambik starben nach Angaben von Präsident Filipe Nyusi mindestens 67 Menschen. Im Inselstaat Madagaskar gab es mindestens 17 Tote. Damit stieg die Gesamtzahl der Getöteten auf über 500.

Seine Anfänge nahm das Unheil am 21. Februar 2023, als Freddy in Madagaskar erstmals auf Land traf. Danach zog das Unwetter nach Mosambik, bevor es zurück auf den Indische Ozean wanderte.

Nur kurzer Rückzug auf Ozean

Gut zwei Wochen später kehrte Feddy mit unveränderter Wucht zurück, traf erneut Mosambik und dann auch Malawi.

Nach Angaben der Weltwetterorganisation WMOP ist Freddy der langanhaltendste Zyklon seit Beginn

der Wetteraufzeichnungen. Die WMO plädiert schon länger für die Einführung wirksamer Frühwarnsysteme, vor allem während der jährlichen, bis März oder April dauernden Unwettersaison im Süden Afrikas.

Nach Angaben der Unicef-Sprecherin Fungma Fudong sind allein in Malawi 280 000 Kinder dauerhaft auf Hilfslieferungen von Nahrungsmitteln angewiesen. Diese könnten jetztv durch die teilweise schweren Schäden an der Infrastruktur ins Stocken geraten. Laut Fudong wachse parallel die Gefahr einer Ausweitung der bereits herrschenden Cholera-Epidemie.

Malawis Präsident Lazarus Chakwera bat die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe. Das Nachbarland Sambia schickte bereits Nahrungsmittel und Zelte. Südafrika und Großbritannien wollen Rettungs- und Bergungsteams vor Ort unterstützen.