Schulterschluss in Brüssel: Bessere Logistik für Ukraine vereinbart

Der dringende Waffen- und Munitionsbedarf der Ukraine stand im Mittelpunkt eines Spitzentreffens in Brüssel. Dabei forderte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba von der Nato, mehr Einfluss auf die Rüstungsindustrie zu nehmen.

Kuleba sprach auch eine mögliche Ausbildung ukrainischer Piloten im Westen an, doch darauf ging Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei der gemeinsamen Pressekonferenz nicht ein: "Wir sind uns einig, dass die Nato die Ukraine bei der Entwicklung eines wirksamen und transparenten Beschaffungssystems unterstützen sollte. Wir haben heute auch vereinbart, ein Treffen von Nato-, EU- und ukrainischen Logistikexperten einzuberufen, um zu sehen, was wir gemeinsam tun können, um sicherzustellen, dass die Ukraine die Waffen hat, die sie braucht."

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte: "Die Ukraine und ihre engsten Partner kümmern sich gerade um die wahrscheinlich größte logistische Operation seit dem Zweiten Weltkrieg. Und hinter den großen politischen Entscheidungen und Erklärungen stehen Millionen von Problemen, die gelöst werden müssen. Je koordinierter wir vorgehen, desto eher wird die ukrainische Armee die russische Armee aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet vertreiben."

Stoltenberg äußerte sich auch zu internationalen Appellen, wie auf der Münchener Sicherheitskonferenz von der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock, an die Regierung in Peking, keine Waffen an Russland zu liefern: "Wir sind auch zunehmend besorgt, dass China möglicherweise plant, den Krieg Russlands auf tödliche Weise zu unterstützen. Putin darf nicht gewinnen, das würde zeigen, dass Aggression funktioniert und Gewalt belohnt wird."

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verwies in Brüssel erneut darauf, dass der chinesische Chefdiplomat Wang Yi ihm versichert habe, keine Waffenlieferungen an Russland zu planen.