Schumacher? Hatten "nie eine richtige Beziehung"
Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen sind die Eigenschaften, die Nico Hülkenberg zur Saison 2023 zurück in die Formel 1 gebracht haben. Davon ist der 36-Jährige fest überzeugt. Er habe sich bei Haas-Teamchef Günther Steiner immer wieder gemeldet, bis dieser schließlich zustimmte.
„Ich habe Druck gemacht. Mir war natürlich klar, was auf dem Spiel stand. Es war meine einzige Chance, mein Strohhalm, wenn man so will. Deshalb habe ich mich wirklich reingehängt und ihm gezeigt, wie interessiert ich bin, dass ich wirklich zurückkommen will“, erzählte Hülkenberg im Formel-1-Podcast Beyond the Grid.
Der Emmericher habe Steiner sogar „Präsentationen über die Vergangenheit und die Zukunft geschickt“, um das zweite Cockpit neben Kevin Magnussen ergattern zu können. „Ich zeigte ihm, was ich geleistet hatte und was ich leisten könnte“, sagte der Rennfahrer, der in den entscheidenden Wochen „voll auf dem Gas“ gewesen sei.
Dass er dabei ausgerechnet seinen Landsmann Mick Schumacher verdrängt hat, stört ihn wiederum nicht. „Mick ist Deutscher, aber er ist einer von 20. Auch wenn er Mexikaner oder was auch immer für eine Nationalität gewesen wäre, hätte das für mich keinen Unterschied gemacht, um ehrlich zu sein“, meinte Hülkenberg und ergänzte. „Für mich ging es nur darum, dass ich das für mich und für meine Karriere wollte.“
Schumacher? Hatten „nie eine richtige Beziehung“
Negative Reaktionen aus Deutschland habe er nicht gespürt. „Wir alle kämpfen und arbeiten für unsere Karrieren, und wir alle kämpfen um dasselbe Stück Asphalt“, betonte er stattdessen.
Zu Schumacher hatte Hülkenberg sowieso „nie eine richtige Beziehung“. Und wenn er das Cockpit bei Haas nicht bekommen hätte, „dann eben jemand anderes“, erklärte der Rheinländer. Für den US-amerikanischen Rennstall hat sich die Verpflichtung des Routiniers jedoch voll ausgezahlt.
Im Vergleich zu Teamkollege Magnussen liegt Hülkenberg deutlich vorne, führt die Qualifying-Duelle mit 11:3 an und im Rennen mit 8:6. Obwohl er zuletzt 2019 eine gesamte Saison in der Königsklasse des Motorsports bestritten hatte, kamen keinerlei Bedenken bei seiner Rückkehr auf, wie er selbst klarstellte.
Hülkenberg genießt Nervenkitzel der Formel 1
„Ich hatte keinen einzigen Zweifel, aber ich wusste, dass es wohl etwas dauern würde, um wieder in den Rennrhythmus zu kommen. Aber was meinen Speed und meine Fähigkeit angeht, da hatte ich keine Zweifel. Ich habe diesen Job ja auch schon eine Weile gemacht und wusste, was mich erwartet und was ich tun muss“, so der Deutsche.
So freut sich „Hulk“ nun vor allem über den „Nervenkitzel“, den ihm sein Job als F1-Pilot bringt: „In der normalen Welt außerhalb der Formel 1 findest du all das nicht. Vielleicht gibt es da andere Rennserien, die so etwas bieten, aber die Formel 1 ist nun einmal die Königsklasse im Motorsport.“