Schwangere Auswanderin verblüfft "Goodbye Deutschland"-Team: "Wir drehen ein Bongo-Movie"

Hier sind Attu und Janine noch zu zweit - mittlerweile haben sie eine kleine Tochter.  (Bild: RTL / TV Turbo)
Hier sind Attu und Janine noch zu zweit - mittlerweile haben sie eine kleine Tochter. (Bild: RTL / TV Turbo)

Teils wurde sie um ihr Geld betrogen, teils hat sie es investiert: Nun brauchte "Goodbye Deutschland"-Auswanderin Janine Hundt dringend Geld und stieg ins tansanische Filmbusiness ein. VOX war dabei, als sie wenige Monate vor der Geburt ihrer Tochter unter die Schauspielerinnen ging ...

Im Herbst letzten Jahres kam "Goodbye Deutschland"-Baby Inaya auf die Welt - doch bereits im Bauch ihrer Mama Janine Hundt (43) hat die Kleine jede Menge erlebt, wie nun die VOX-Dokusoap zeigte. Der Sender begleitet die Brandenburgerin nun schon eine Weile, war dabei, als ihr erster Auswanderungsversuch nach Tansania scheiterte. Damals hatte ihr Freund Berdon, den sie bei seiner Musikerkarriere unterstützen wollte, sie kurzerhand ausgeraubt: 20.000 Euro, fast die Hälfte ihrer Rücklagen, hatte sie durch ihn verloren.

Der Neuanfang mit Baggerfahrer Attu Mwambona (35) schien da unter besseren Sternen zu stehen. Ihn hatte sie schon kurz nach dem Kennenlernen geheiratet, nicht zuletzt, um dauerhaft in Tansania bleiben zu können. Doch so kopflos diese Aktion zunächst gewirkt haben mag: Die beiden wirkten nach wie vor glücklich. Vor allem freuten sie sich nach dem ersten Schock nun auf ihr gemeinsames Baby: "Unsere Ehe läuft richtig gut. Ich bin glücklich, Attu ist für mich da, wir reden offen über alles. Er unterstützt mich viel mental und gibt auch sein Bestes, um für uns Geld zu verdienen ..."

"Goodbye Deutschland"-Paar hat große Pläne auf dem Land

Hier lag das Kernproblem der Bald-Familie: Janines Reserven waren nach acht Monaten im Land und verschiedenen Investitionen bald aufgebraucht, sie brauchte dringend neue Einnahmen. In Attus Heimatdorf Kisaki, wo er neben einem renovierungsbedürftigen Haus auch eine 4 Hektar große Bananenplantage besitzt, wollte sich das Paar eine neue Existenz aufbauen: Einen kleinen Laden mit gebrauchter Kinderkleidung wollten sie eröffnen, außerdem eine Art "Kino", eine gemütliche Hütte mit Flachbildfernseher und Playstation, die Einheimische gegen eine kleine Gebühr nutzen dürften.

Doch das würde alles erst klappen, wenn das Baby auf der Welt war, das Janine aufgrund der besseren medizinischen Versorgung lieber in der fünf Zugstunden entfernten Millionenstadt Daressalam auf die Welt bringen wollte. Wovon bis dahin leben? Die gelernte Rangierspezialistin, die lange in der Schweiz gelebt hatte, machte keinen Hehl daraus, dass sie oft schlimme Existenzsorgen plagten: "Was ist morgen? Hoffentlich ist nichts, was irgendwie Geld kostet nebenbei ... Ja - das stresst mich schon arg."

Scripted Reality mit viel Over-Acting

Doch Janine wäre nicht Janine, wenn sie nicht offen für Neues wäre. "Das ist hier unser Filmteam. Weil wir drehen ja ein Bongo-Movie, einen tansanischen Spielfilm", erklärte sie der übberaschten VOX-Crew das Filmset. Schon seit drei Jahren drehte Attu mit Freunden und Verwandten Spielfilme, die er an Fernsehsender zu verkaufen versuchte.

Diese "Bongo-Movies" sind eine Art Scripted-Reality-Format mit viel Over-Acting und einem sehr kleinen Budget. Etwa 300 Euro investierte die frisch gebackene Filmproduzentin in den 60-Minüter, der innerhalb von vier Tagen abgedreht werden sollte - und übernahm an der Seite von Ehemann Attu auch gleich die Hauptrolle. "Sie spielt sehr gut", fand der. Regie führte sein jüngster Bruder Ambokile, der eine Filmschule besucht hat.

Inspiriert von Til Schweigers "Honig im Kopf"

Die Story: Attu spielt einen Mann, der an einer frühen Form von Demenz leidet und auf seine hochschwangere Frau losgeht, weil er sich nicht mehr daran erinnert, dass das Kind von ihm ist und er sie darum der Untreue bezichtigt. Inspiriert zu der Geschichte hatte ihn der deutsche Til-Schweiger-Film "Honig im Kopf" (2014), den er mit Janine gesehen hatte, erzählt die.

Alzheimer sei in Tansania ein Tabuthema: "Es wird dann abgetan: Du wurdest verhext." Der Film solle zur Aufklärung über die Krankheit beitragen. Ihr eigenes Mitwirken vor der Kamera sieht sie als Vorteil: "Es passiert natürlich nicht oft, dass eine weiße Frau in 'nem Bongo-Film mitspielt." Sie hoffte, dass diese Besonderheit die Fernsehsender, Zuschauerinnen und Zuschauer "catchen" würde. Und dass dadurch ein paar Hundert Euro in die Familienkasse kämen ...

Ob das geklappt hat? Darüber wird VOX sicher in einer der nächsten Folgen berichten. Sicher ist immerhin, dass die kleine Inaya mittlerweile gesund zur Welt gekommen ist. Auf den Social-Media-Kanälen des Paares strahlt sie fröhlich in die Kamera und bereichert das Leben ihrer Eltern auf ihre ganz eigene Weise ...