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Schweden top bei Windenergie. Hinken andere EU-Länder hinterher?

Schweden top bei Windenergie. Hinken andere EU-Länder hinterher?

Mehr als ein Viertel des schwedischen Stroms wurde in zwei aufeinanderfolgenden Monaten aus Windkraft gewonnen. Das skandinavische Land erzeugte im Februar einen Rekordwert von 27 Prozent des Stroms aus Windkraft und übertraf damit knapp den im Januar dieses Jahres aufgestellten Rekord von 26 Prozent.

Laut einer Analyse des Think Tanks Ember ist dies der höchste Anteil der Windenergieerzeugung in der Geschichte des Landes.

Dieser Meilenstein sei das Ergebnis jahrelanger Investitionen in erneuerbare Energien - ein Vorstoß, der sich auszahle", so Nicolas Fulghum, Energy and Climate Data Analyst bei Ember. "Eine höhere Energieerzeugung aus Wind macht das schwedische Stromnetz widerstandsfähiger gegen Dürreperioden und schützt die Verbraucher vor hohen Kosten", sagt er.

Wie hat Schweden einen neuen Rekord bei der Windenergieerzeugung aufgestellt?

Schweden hat sich ehrgeizige Ziele für saubere Energie gesetzt und will bis 2040 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen. Bis 2045 will das Land keine Netto-Treibhausgasemissionen haben.

Um diese Ziele zu erreichen, hat Schweden viel Geld in saubere Energie gesteckt. Seit 2018 hat sich die Windkraftkapazität verdoppelt und das Land verfügt nun über fast 5.000 Turbinen. Diese erzeugten im Februar rund 4 Terawatt Energie - 27 Prozent des schwedischen Strombedarfs.

Im Jahr 2022 installierte Schweden 2,4 GW an Windkraftkapazität. Nur Deutschland hat mit rund 2,5 GW mehr installiert. Ein Gigawatt kann etwa 750.000 Haushalte mit Strom versorgen.

"Weil die Politik sehr bestrebt ist, die Windenergie weiter auszubauen, ist Schweden auf weitere Kosten-, Sicherheits- und Klimavorteile eingestellt", sagt Fulghum. "Anderen europäischen Ländern könnten es ähnlich gehen, wenn sie diesem Beispiel folgen."

Wie schneiden andere EU-Länder bei der Windenergie im Vergleich zu Schweden ab?

Die weltweiten Treibhausgasemissionen erreichten im Jahr 2022 58 Milliarden Tonnen - ein Rekordhoch. Erneuerbare Energien haben das Potenzial, diese besorgniserregende Menge zu verringern. Die Windenergie erzeugt im Vergleich zur Kohle nur 0,02 Prozent der CO2-Emissionen pro Energieeinheit.

Weil die Energiepreise weltweit weiter steigen - angeheizt durch Russlands Krieg gegen in der Ukraine - wird der Aufbau sauberer Energiekapazitäten immer dringlicher.

Die Windenergie ist eine besonders gute Option, weil sie im Gegensatz zur Wasserkraft nicht durch Dürren bedroht ist. Doch viele europäische Länder hinken hinterher.

Im Jahr 2021 wurden in der EU insgesamt 34 GW an Wind- und Solarkapazität installiert. Nach der Analyse von Ember muss der jährliche Zubau steigen, wenn die Klimaziele in Reichweite sein sollen. Um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, benötigt die EU bis 2026 insgesamt 76 GW.

Bei den prognostizierten Ausbauraten werden nur vier der 27 EU-Länder (Finnland, Kroatien, Litauen und Schweden) ausreichend hohe jährliche Zuwächse bei der Windkapazität haben, um dieses Ziel zu erreichen.