Nach schwerer Krankheit: Filmemacher Michael Verhoeven ist tot
Mit Filmen wie "Die weiße Rose" und "Das schreckliche Mädchen" hat Michael Verhoeven deutsche Filmgeschichte geschrieben. Nun ist der Regisseur und Ehemann der Schauspielerin Senta Berger 85-jährig einer schweren Krankheit erlegen.
Der renommierte deutsche Filmemacher Michael Verhoeven ist gestorben. Das hat seine Familie nun der Deutschen Presse-Agentur mitgeilt. Verhoeven sei bereits am Montag "nach kurzer, schwerer Krankheit" verstorben. Wie Verhoevens Sohn, der ebenfalls als Regisseur und Drehbuchautor tätige Simon Verhoeven, gegenüber "Bild" verriet, sei die Beisetzung bereits in kleinstem privaten Kreis in München erfolgt. Auch der zweite Sohn Verhoevens, Luca, ist in der Filmbranche tätig. Verhoeven galt als eine der wichtigsten Figuren des deutschen politischen Films.
1965 gründete Verhoeven mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Senta Berger die Filmproduktionsfirma Sentana und begann seine Karriere als Regisseur. Sein auf wahren Begebenheiten beruhender Anti-Kriegsfilm "o.k." über die Gruppenvergewaltigung und Ermordung einer Vietnamesin während des Vietnamkriegs, löste auf der Berlinale 1970 einen Skandal aus, als er wegen inhaltlicher Bedenken aus dem Wettbewerb genommen wurde. Nachdem sich andere Filmemacher mit Verhoeven solidarisierten und ihre Filme zurückzogen, wurde das Filmfestival abgebrochen.
Zahlreiche seiner Filme setzten sich mit Deutschlands Nazi-Vergangenheit auseinander, so auch seine zwei wohl bekanntesten: "Die weiße Rose" und "Das schreckliche Mädchen". Beide Filme gewannen mehrere Preise, "Das schreckliche Mädchen" ging als deutscher Beitrag 1991 für den Oscar für den besten fremdsprachigen Film ins Rennen, verlor aber gegen den Film "Reise der Hoffnung" des Schweizer Regisseurs Xavier Koller.