Sido: 10 Dinge, die Sie noch nicht über den Rapper wussten

Bekannt wurde er als Rapper mit der Maske, mittlerweile tritt er schon lange ohne auf - unter anderem auch in verschiedenen TV-Shows, wie aktuell in "Wer stiehlt mir die Show", wo er sich in der aktuellen Folge den Sieg sichern konnte.

Sido
Wer steckt eigentlich hinter dem Künstlernamen Sido? (Bild: Frank Hoensch/Redferns)

Bevor Sido damit am kommenden Sonntag erstmals als Moderator durch das Staffelfinale führen wird, nutzen wir die Gelegenheit, um Ihnen den Rapper etwas näher zu bringen. Wussten Sie zum Beispiel, dass er...

... 1980 als Paul Hartmut Würdig in Berlin geboren wurde?

Als Sohn einer Sintiza und eines Deutschen kam Paul Würdig am 30. November 1980 im damaligen Ost-Berlin zu Welt. Seine Mutter zog ihn und seine jüngere Schwester dort alleine auf.

1988 wurde der Asylantrag der Familie genehmigt und die drei zogen nach West-Berlin, wo sie kurzzeitig in einer Notunterkunft im Wedding unterkamen, bevor sie nach Lübeck zogen. Nach neun Monaten kehrten sie allerdings wieder nach Berlin zurück, wo Sido schließlich aufwuchs - was ihn und seine Musik stark prägte.

... bereits mit 13 anfing zu rappen?

Nach eigenen Angaben war es nicht die große Leidenschaft zur Musik, die Sido anfangs dazu brachte selber das Mikro in die Hand zu nehmen - sondern er sei derart von der Aufmerksamkeit der Mitglieder lokaler Schulbands beeindruckt gewesen, dass er es selber auch einmal probieren wollte.

Das Problem an der Sache: Der junge Paul konnte weder singen, noch ein Instrument spielen, also entschied er sich zu rappen. Zuerst noch auf englisch, doch bald wechselte er zu Deutsch-Rap und wurde vom Berliner Jugendlichen, der bei Open-Mic-Sessions in Kellerkneipen auftrat, schließlich zu einem der bis heute erfolgreichsten deutschen Rapper.

... den Künstlername Sido als Abkürzung für "Scheiße In Dein Ohr" gewählt hat?

"Paul" ist zugegebenermaßen nicht der coolste Name für einen Gangster-Rapper. Genau das dachte sich Sido damals wohl auch und legte sich einen Künstlernamen zu, unter dem er auch jetzt noch bekannt ist: Sido.

Aber wofür steht der Name eigentlich? Wie der Rapper erklärt, stand er ursprünglich einmal für den Satz "Scheiße In Dein Ohr", eine Line aus dem Song "Terroarr!" von Royal TS, einem Hip-Hop-Duo, das heute "Alles ist die Sekte" heißt und aus Sido und B-Tight besteht. Später stand Sido dann für "Super-Intelligentes DrogenOpfer", heute hat der Name allerdings keine Bedeutung mehr.

... 2005 erstmal öffentlich seine Maske abnahm?

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So kannte man Sido früher. (Bild: Sean Gallup/Getty Images)

Zu Beginn seiner Karriere kannte man ihn nur mit Maske. Bei jedem seiner Auftritte war die verchromte Totenkopfmaske, deren Form gleichzeitig an ein Shure-Mikrofon angelehnt war, Sidos ständiger Begleiter. Der Rapper ohne Maske war damals fast undenkbar.

Darum war es 2005 eine Sensation, als er bei Stefan Raabs "Bundesvision Song Contest" für sein Geburtsbundesland Berlin antrat - und das allererste Mal öffentlich seine Maske abnahm. Trotz der Aktion reichte es mit seinem Song "Mama ist stolz" zwar nur für den dritten Platz, eine Sensation war es trotzdem.

... auch erklärt hat, warum er sie nicht mehr trägt?

"Ich glaube, es wäre sowieso irgendwann passiert", sagt der Musiker im dpa-Interview. "Spätestens meine Eitelkeit hätte dafür gesorgt, dass die Maske ab muss." Irgendwann habe er sich sehr auf seine Maske reduziert gefühlt und sich gefragt: "Findet ihr eigentlich die Maske cool oder den Typen dahinter?"

"Ich hatte auch das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauert, bis ich demaskiert werde", sagt Sido. Die Leute und die Öffentlichkeit seien sehr neugierig gewesen. "Es gab eine Seite, die hieß Sido-ohne-Maske.de, wo so Leute aus der Schule früher Fotos von mir online stellen konnten", sagt der Musiker. "Ich wollte es lieber selbst machen, bevor irgendwo groß in der Zeitung steht: 'Hier, das ist er'."

Seit 2005 zeigt sich der Deutsch-Rapper ohne seine silberne Maske. "Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, bis heute die Maske zu haben", sagt Sido. "Ich glaube aber nicht, dass ich es hingekriegt hätte."

... er auch als Schauspieler Erfolge feierte?

Sido ist vielseitig talentiert, der Rapper stand nämlich auch schon mehrfach als Schauspieler vor der Kamera: Sein Film-Debüt feierte er mit einem kleinen Gastauftritt in "Männersache" mit Mario Barth in der Hauptrolle. Er spielt einen Aufnahmeleiter, der einen Rapper mit Maske warnt, dass dieser mit so einem Markenzeichen keinen Erfolg haben wird.

2011 spielte er dann seine erste Hauptrolle an der Seite von seinem Rapper-Kollegen B-Tight in "Blutzbrüdaz". Auch dieser Film hat Parallelen zu seinem echten Leben: Es geht darin um zwei Berliner Musiker, deren plötzlicher Erfolg droht ihre Freundschaft zu zerstören.

Vier Jahre später folgte eine weitere Hauptrolle in "Halbe Brüder", einem Road-Movie mit Tedros Teclebrhan und Fahri Yardım. Auch wenn der Großteil der Kritiken vernichtend ist, wird zumindest Sidos Darstellung oft gelobt.

... immer wieder gern gesehener Gast in TV-Shows ist?

Sido bei
2019 coachte Sido Sänger*innen bei "The Voice of Germany". (Bild: Adam Berry/Getty Images)

Nicht nur auf der Konzertbühne und der Kinoleinwand kann man Sido finden, sondern immer häufiger auch auf den TV-Bildschirmen des Landes. So war er beispielsweise bereits als Juror und Coach in diversen Musik-Sendungen unterwegs, unter anderem 2007 bei der siebten Staffel "Popstars" und 2019 bei der neunten Staffel "The Voice of Germany".

Ein Highlight seiner TV-Karriere war die Sendung "Sido geht wählen", die ProSieben in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung produzierte und vor der Bundestagswahl 2009 ausstrahlte. Darin sprach der Rapper mit verschiedenen Politiker*innen darüber, wofür sie und ihre Parteien stehen und warum es wichtig ist, wählen zu gehen. Die Sendung wurde nicht nur für den Grimme-Preis, sondern auch für den Deutschen Fernsehpreis nominiert, gewann letztendlich aber beides nicht.

Aktuell ist Sido Teilnehmer in der fünften Staffel von "Wer stiehlt mir die Show" und spielt dort neben Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer und Sänger Bill Kaulitz gegen Moderator Joko Winterscheidt. Die letzte Folge konnte er für sich entscheiden - Wir sind also gespannt, was sich Sido für die kommende Show einfallen lässt...

... ein echter Geschäftsmann ist?

Rapper, Schauspieler, TV-Star - und das ist noch nicht alles. 2010 eröffnete Sido das Tattoo-Studio "Ich und meine Katze" in Berlin, 2015 folgte ein weiteres in München. Beide wurden mittlerweile allerdings wieder geschlossen.

Daneben brachte er 2013 in Zusammenarbeit mit der belgischen Firma On.Earz eigene Kopfhörer auf den Markt, eröffnete eine Bar in München und kreierte einen eigenen Wodka mit dem Namen "Kabumm". Achja, und ein eigenes Label hat Sido natürlich auch, das Independent-Label "Goldzweig".

... einen offiziellen Weltrekord hält?

Wie viele Donuts können Sie innerhalb von 30 Sekunden aufeinander stapeln? Sido schaffte es bei "Wer stiehlt mir die Show" ganze sieben süße Kringel zu einem Türmchen zu bauen, das mindestens fünf Sekunden stehen blieb - und stellte damit einen neuen Weltrekord auf. Ganz offiziell drückte eine anwesende "Guinness-Buch der Rekorde"-Schiedsrichterin dem Rapper eine Urkunde in die Hand, der daraufhin nur verdutzt fragte: "Ach, schreibt ihr das auch in das Buch jetzt? Geil!"

Es gibt allerdings ein kleines Problem: Eigentlich war in den Regeln festgelegt, dass Sido den ersten Donut vor dem Stapeln noch einmal bewegen muss, was der Rapper vergessen hat - und der Schiedsrichterin in dem Moment wohl nicht aufgefallen ist. Ob der Rekord jetzt wirklich offiziell anerkannt wird, ist gerade noch nicht klar...

... nach eigenen Angaben nur ein Buch im Leben gelesen hat?

Bei all diesen Jobs bleibt nicht mehr viel Zeit für anderes. Glaubt man Sido, hat er bisher vor allem ein bei vielen beliebtes Hobby fast gänzlich vernachlässigt: Lesen.

Der Rapper soll nach eigenen Angaben nur ein einziges Buch in seinem ganzen Leben gelesen haben, nämlich das Jugendbuch "Krabat" von Otfried Preußler. Es erzählt die Geschichte eines Zauberlehrlings, der sich gegen seinen Meister behaupten muss.

"Krabat" soll auch Sidos Lieblingsbuch sein - was allerdings angesichts des Mangels an Konkurrenz wenig verwunderlich ist.

(mit dpa)