So endete der Boss-Gipfel bei der Eintracht
Der Krisengipfel zwischen den beiden führenden Köpfen von Eintracht Frankfurt hat SPORT1-Informationen zufolge am Mittwoch vor dem Champions-League-Duell der Hessen bei der SSC Neapel stattgefunden.
Vorstandssprecher Axel Hellmann und Aufsichtsratschef Philip Holzer hatten bei diesem Meeting wichtige Punkte (SPORT1 hatte berichtet) zu besprechen.
Thema Kapitalmaßnahme im Zentrum der Gespräche
Im Mittelpunkt dieser Zusammenkunft stand das Thema Kapitalmaßnahme. Hellmann und Holzer sind bei der Frage, ob weiteres Geld durch Verkäufe von Anteilen in die Kassen der Frankfurter fließen sollte, nicht uneins.
Allerdings will sich Hellmann dabei an das Votum der Eintracht-Mitglieder, wonach 60 % der Anteile beim Klub bleiben sollen, halten. Holzer und sein engster Vertrauter Stephen Orenstein wollten mit ihrem Zusammenschluss „Freunde des Adlers“ (halten 16,81 Prozent) auf mindestens 25 Prozent des hessischen Tafelsilbers kommen - was durch den Mitgliederentscheid nicht geht.
Wer hat was zu sagen?
Bei einem intensiven und kritischen, aber sehr konstruktivem Austausch, sprachen beide Parteien allerdings nicht nur über Geld. Auf der Agenda stand zudem die Einordnung bestimmter Sachthemen und das Rollenverständnis.
Holzer spricht häufiger mit dem von ihm im Frühjahr 2021 installierten Sportvorstand Markus Krösche, sucht dessen Nähe. Hellmann hingegen möchte bei wichtigen Fragen und Entscheidungen enger involviert sein, bei der Kommunikation mitgenommen werden.
Eintracht und DFL buhlen um Hellmann
Der 51-Jährige, aktuell in Doppelfunktion auch als Interimsboss bei der Deutschen Fußball Liga tätig, hängt nicht nur emotional sehr an der Eintracht. Hellmann hat den Klub mit klugen Personalentscheidungen und weitsichtigen Investitionen - etwa in den 2021 eröffneten Profi-Campus - nach vorne gebracht.
Allerdings reizt den Juristen durchaus die Option, die DFL anzuführen. Die Unterstützung von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke oder Oliver Kahn, Vorstandsboss des FC Bayern München, macht natürlich etwas mit Hellmann.
Aus Eintracht-Sicht war es umso wichtiger, sich in dieser Phase anzunähern und Missverständnisse auszuräumen. Holzer hat bei dieser Konversation über die unterschiedlichen Positionen und Interessen nachvollzogen, dass einzelne Punkte aus der jüngeren Vergangenheit falsch interpretiert werden konnten.
Weitere Gespräche folgen
Happy end also am Main? So weit kamen Aufsichtsratschef und Vorstandssprecher nicht überein. Holzer und Hellmann haben vereinbart, diesen Austausch wirken zu lassen.
Weitere Treffen werden folgen. Ende? Offen!