So geht Martina Gedeck mit dem Gender-Pay-Gap in der Filmbranche um
Auch in der Filmbranche herrschen nach wie vor große Unterschiede, was die Bezahlung von Männern und Frauen anbelangt. Das musste auch Schauspielerin Martina Gedeck (61) am eigenen Leib erfahren. "Ich hatte diese Situation auch in meiner Laufbahn, dass man mir sagte, es sei ja ganz klar, dass ich als Frau weniger verdiene", erzählt sie im Interview mit der "Bild am Sonntag".
Sie sei deswegen damals "völlig entsetzt" gewesen und habe kämpfen und in Kauf nehmen müssen, "dass ich eventuell nicht engagiert werde", erinnert sie sich. Dass es diese Unterschiede heute noch immer gebe, sei für sie "grotesk", so Gedeck. Eine Filmrolle dann ganz abzulehnen sei zwar eine doppelte Bestrafung, aber dennoch notwendig, meint die Schauspielerin. "Man muss dann auch wirklich Nein sagen. Und Nein zu sagen will gelernt sein."
Eine positive Entwicklung sieht Martina Gedeck
Immerhin - und auch das habe "lange genug gedauert" - seien inzwischen immer mehr Frauen hinter der Kamera vertreten. Gedeck habe in "früheren Jahren selten mit Frauen gearbeitet, es gab kaum Regisseurinnen". Diese Entwicklung befürworte sie "ausdrücklich". Gleichzeitig betont Gedeck aber auch: "Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen: Wenn verdiente, große Regisseure keine Arbeit mehr haben, nur, weil sie Männer sind, ist das genauso blödsinnig. Und das zeichnet sich gerade leider auch ab. Wir sind ja in allem immer sehr gründlich."
Martina Gedeck ist ein gefeierter Filmstar und wurde unter anderem Anfang der 2000er Jahre durch die Rolle der Gourmetköchin Martha im Kinofilm "Bella Martha" bekannt. Viele kennen die gebürtige Münchnerin auch aus dem Oscar-prämierten Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" (2006), in dem sie eine der Hauptrollen innehatte. Zuletzt stand sie für die UFA-Serie "Helgoland 513" (demnächst bei Sky) vor der Kamera.