So wird der "Tatort: Tanzmariechen" aus Köln

Beim Kölner Karnevalsverein "De Jecke Aape" passiert ein Mord. Schluss mit lustig war aber schon lange vorher, wie sich im Laufe der Ermittlungen von Kommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) und seinem Kollegen Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) im "Tatort: Tanzmariechen" (19.2., 20.15 Uhr, das Erste) herausstellt.

Das ist die Story

An ihr kam kein Tanzmariechen vorbei. Und auch mit dem Vereinspräsidenten Günter Kowatsch (Herbert Knaup) geriet Elke Schetter (Katja Heinrich) aneinander: Doch nun wurde die Tanztrainerin des Karnevalsvereins "De Jecke Aape" ermordet. Schenk und Ballauf finden heraus, dass es dort zuletzt nicht heiter zuging. Zwischen Saskia Unger (Sinja Dieks) und Annika Lobinger (Natalia Rudziewicz) herrscht ein harter Konkurrenzkampf um die Position des ersten Tanzmariechens. Und erst vor zwei Monaten hatte sich die ebenfalls talentierte Evelyn das Leben genommen. Trotzdem spielt der Karnevalsverein im Leben ihrer Familie weiterhin eine große Rolle, besonders für ihren Vater Rainer Pösel (Tristan Seith)...

Lohnt sich das Einschalten?

Ja. Es ist zwar kein experimentierfreudiger Krimi, doch er passt gut in die Jahreszeit und zeigt den Karneval von seiner weniger spaßigen Seite. Das durchaus realistisch dargestellte kräftezehrende Training und den großen Druck sieht man den Tanzgarden bei ihren glanzvollen Auftritten naturgemäß nicht an. Doch nach diesem "Tatort" dürfte so mancher Zuschauer - vor allem auch im nicht-rheinischen Teil Deutschlands - noch etwas mehr Respekt vor diesen sportlichen Höchstleistungen haben.

Neben dem Karnevalsfieber spielen auch Mobbing in sozialen Netzwerken und küssende Homosexuelle im Film eine Rolle. Beides wird nur angerissen und wirkt ein wenig konstruiert, gesellschaftlich relevant sind die Themen aber natürlich, insofern passen sie auch in diesen Krimi. Überraschenderweise gibt es im "Tatort" übrigens auch zwei bis drei besonders spannende Momente - Stichworte: Wagenhalle, Kabine, Brücke...

Was ist das Tanzmariechen?

Das titelgebende "Tanzmariechen" ist eine traditionelle Figur im Rheinischen Karneval. Sie wird auch als "Funkenmariechen" oder "Regimentstochter" bezeichnet und ist Zentrum eines Karnevals- oder Gardetanz-Vereins. Das typische Outfit: Minikleid mit uniformartigem Oberteil und weitem Rockteil samt weißem Petticoat, hautfarbene Glanzstrumpfhose mit weißem Body darüber, Dreispitz und geflochtene Zöpfe. Die karnevalistischen Tanzsportler zeigen ihr Können nicht nur bei ihren Auftritten in der närrischen Zeit, mit ihren akrobatischen Choreografien, Sprüngen, Drehungen und Spagaten messen sie sich auch in regionalen, Landes- oder Deutschen Meisterschaften.

Foto(s): WDR/Thomas Kost, WDR/Thomas Kost, WDR/Thomas Kost, WDR/Thomas Kost