So wird der "Tatort: Der Tod ist unser ganzes Leben" aus München

Mit dem "Tatort: Der Tod ist unser ganzes Leben" (30.4.) wird die Geschichte des entkommenen Mörders aus dem "Tatort: Die Wahrheit" (Erstausstrahlung: 23. Oktober 2016) weitererzählt. Ob die beiden Kommissare Leitmayr und Batic - seit mehr als 25 Jahren gespielt von Udo Wachtveitl (58) und Miroslav Nemec (62) - den Killer des Familienvaters Ben Schröder diesmal dingfest machen können?

Darum geht's im Krimi

Ein Jahr ist vergangen, seit Batic und Leitmayr die Suche nach dem Mörder von besagtem Ben Schröder (Markus Brandl), der vor den Augen seiner Frau Ayumi (Luka Omoto) und seines Sohnes Taro (Leo Schöne) erstochen wurde, eingestellt haben. Doch plötzlich schlägt der Killer wieder zu. Wie durch ein Wunder gibt es diesmal aber eine Vielzahl von Hinweisen auf den Täter. Thomas Barthold (Gerhard Liebmann) kann gefasst werden. Während eines Gefangenentransports kommt es aber zu einem Zwischenfall, an dessen Ende es weitere Tote gibt...

Lohnt sich das Einschalten?

Ja. "Weil dieser 'Tatort' einerseits ein emotionales und intimes Kammerspiel ist, bei dem man wirklich an die Grenzen geht. Auf der anderen Seite gibt es westernartige Action, einen Showdown, Stunts und Special Effects", wie der Regisseur und HFF-Absolvent Philip Koch (34, "Operation Zucker") bei der Kinopremiere seines Krimis am 20. April in der Hochschule für Fernsehen und Film München sehr passend zusammenfasste.

Der Film wird in Rückblenden erzählt. Rahmenhandlung ist die Anhörung der Abteilung Interne Ermittlungen, der sich Leitmayr stellen muss - während der schwerverletzte Batic langsam aus dem Koma erwacht. Mit der Zeit rücken Leitmayrs strenge Gegenüber der Untersuchungskommission mit Details heraus, die das Vertrauen zwischen ihm und seinem langjährigen Kollegen zutiefst erschüttern. Diese zwischenmenschliche Krise gipfelt in der laut Drehbuchautor Holger Joos (*1972) "wichtigsten Szene":

Leitmayr steht am Krankenbett von Batic und erklärt ihm verzweifelt, was wäre, wenn einer von beiden seinen Job nicht mehr machen könnte. "Das ist gerade bei den beiden eine so fundamentale Frage, wie bei kaum einem anderen 'Tatort'-Team", so Joos weiter. Auf diese Szene hin habe er den ganzen Film geschrieben - "und Gott sei Dank, haben Philipp [Regisseur] und die beiden Herren [Wachtveitl, Nemec] das auch grandios gemacht". Stimmt!

Muss man den "Tatort: Die Wahrheit" vorher gesehen haben?

Ausgestrahlt wird dieser packende, geistreiche und sehr ästhetisch inszenierte Krimi - nie leuchtete Haupthaar so schneeweiß - am 30. April um 20:15 Uhr im Ersten. In keinem Krimi zuvor ging es den beiden Ermittlern gleichzeitig physisch und psychisch so sehr an die Substanz.

Der Vorgänger-"Tatort: Die Wahrheit" (2016) wird übrigens am heutigen 28. April um 22 Uhr im Ersten wiederholt. Er ist aber kein Muss. Der Folgekrimi, "Tatort: Der Tod ist unser ganzes Leben", funktioniert auch wunderbar ohne, denn er ist "kein zweiter Teil", wie schon die Präsidentin der HFF, Prof. Bettina Reitz (54), bei der Kinopremiere erklärte.

Foto(s): BR/X Filme/Hagen Keller, BR/X Filme/Hagen Keller, BR/X Filme/Hagen Keller, BR/X Filme/Hagen Keller