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Solo-Ermittler, Jubiläen und schräge Plot-Ideen: Das bringt die "Tatort"-Saison 2022/23

Die ersten neuen "Tatorte" der Saison kommen aus Ludwigshafen (4.9.), der Schweiz (11.9.), Stuttgart (18.9.) und Wiesbaden (25.9.). Eine neue Kommissarin dreht zum Einstieg einen Zweiteiler und im Westen sowie Norden werden denkwürdige Jubiläen gefeiert. Eine Saisonvorschau der Fälle 2022/23.

Die Dauerbrenner feiern Jubiläum: Der
Die Dauerbrenner feiern Jubiläum: Der

Die Zeit der Wiederholungen ist vorbei. Es geht wieder los mit neuen "Tatort-Folgen. Hier ein Überblick, wann welche Teams aktiv werden und welche Fälle sie dabei lösen müssen. Hätten Sie gewusst, welche Ermittlerinnen respektive Teams in diesem Jahr 25-jähriges, 20-jähriges und zehnjähriges Bestehen feiern? Auch einige - durchaus merkwürdige - Plot-Ideen machen neugierig.

Endlich ist die Sommerpause beendet! - Sie eröffnet die
Endlich ist die Sommerpause beendet! - Sie eröffnet die

 

Jubiläumszeit bei WDR-"Tatorten"

Jubiläumskönige sind eindeutig die Teams aus dem Westen. Der WDR freut sich 2022 über gleich drei Geburtstagskinder: Der "Tatort: Willkommen in Köln" bedeutete am 5. Oktober 1997 den ersten Einsatz von Max Ballauf (Klaus J. Beherndt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär). Folglich feiert man nun "25-jähriges Dienstjubiläum". Begangen wird es mit dem Fall "Spur des Blutes", in dem es am 23. Oktober um einen Mord im Straßenstrich-Milieu geht. Zwei weitere Kölner "Tatorte" sind für die erste Jahreshälfte 2023 geplant. In "Schutzmaßnahmen" spielt nach 23 Jahren Pause mal wieder Freddy Schenks ältere Tochter eine Rolle, übrigens verkörpert von derselben Darstellerin wie 1999: Natalie Spinell. In "Abbruchkante" geht es danach um eine Dorfgemeinschaft, die eben noch dem Tagebau weichen sollte, doch nun dank Klimadebatte bleiben darf. Was ihr offenbar nicht gut tut.

Und auch in Münster wird gefeiert und zwar, dass man schon 20 Jahre auf Sendung ist. "Der dunkle Fleck" hieß am 20. Oktober 2002 das Debüt von Axel Prahl (als Frank Thiel) und Jan Josef Liefers ( als Prof. Karl-Friedrich Boerne). Im neuen Film "Ein Freund, ein guter Freund" (13. November) geht es um die Mafia in Münster, einen Psychiatrie-Aufenthalt sowie das Liebesleben der Kommissare. Im ersten Halbjahr 2023 soll noch ein weiterer Münsteraner Fall laufen, die Dreharbeiten hierfür beginnen jedoch erst in diesem Herbst.

Die Ludwigshafener Kommissarinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) bekamen es im ersten
Die Ludwigshafener Kommissarinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) bekamen es im ersten

Gänzlich neu ist nach dem schockierenden Tod von Kommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) in der Folge "Liebe mich!" die Situation in Dortmund. Hier steht zwar das Zehn-Jahre-Jubiläum an (erster Dortmunder Fall: "Alter Ego" vom 23. September 2012), aber das wird in Ermangelung eines neuen Films nicht mit einer Erstausstrahlung gefeiert. Im nächsten Dortmund-Einsatz "Du bleibst hier", für den Peter Faber-Darsteller Jörg Hartmann sein erstes Drehbuch schrieb, ermittelt der übrig gebliebene Part einer großen "Tatort"-Love Story ohne neue Partnerin. Jan Pawlak (Rick Okon) und Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) sind jedoch weiter dabei. Vorerst soll es bei diesem Ermittler-Trio bleiben. Gedreht wurde im Frühjahr 2022. Zu sehen sein wird der Fall wohl erst 2023.

Auch Maria Furtwängler macht die 20 Jahre voll

Die großen Sendeanstalten WDR und NDR setzen auf Kontinuität, was im Norden vor allem für die Figur Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) gilt. Mit dem Krimi "Die Rache an der Welt" (9. Oktober) macht die dann 56-jährige Schauspielerin ihre 20 "Tatort"-Jahre voll. Im Werk der vielfach preisgekrönten Kreativen Stefan Krohmer (Regie) und Daniel Nocke (Drehbuch) geht es um einen Serientriebtäter sowie Vorurteile gegen Migranten im beschaulichen Göttingen. Auch Florence Kasumba ist wieder mit dabei. Lindholms erster Fall "Lastrumer Mischung" lief am 7. April 2002, die Jubiläumsfeier ist also "überfällig".

"Tatort": Lohnt sich der Saison-Auftakt aus Ludwigshafen?

Der nächste Auftritt der Kieler Teams Borowski (Axel Milberg) und Sahin (Almila Bagriacik) findet im ersten Halbjahr 2023 statt. Der "Tatort: Borowski und die große Wut" präsentiert zwei seltsame Fälle, die offenbar zusammenhängen. Einer davon betrifft Klaus Borowski sehr direkt, denn er wurde zusammengeschlagen, kann sich aber an nichts erinnern. Kurz zuvor hat man eine Frau mutwillig vor einen LKW gestoßen - sie kam dabei ums Leben.

Der zweite Fall der neuen Saison kommt aus der Schweiz: Im neuen Zürich-
Der zweite Fall der neuen Saison kommt aus der Schweiz: Im neuen Zürich-

Die mobilen NDR-Ermittler Falke (Wotan Wilke Möhring) und Grosz (Franziska Weisz) arbeiten diesmal in Hannover. Im "Tatort: Verborgen" (Erstes Halbjahr 2023) geht es um ein Schleusernetzwerk, das die beiden LKA-Ermittler ausheben wollen. Doch sie erfahren, dass in diesem Umfeld wenig bis gar nicht geredet wird - selbst, wenn größte Gefahr droht.

Skurrile Plots und ein Personalwechsel in Bayern

Gewohnt fleißig ist das Münchener Graue Herren-Duo Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl), die als nächstes in der Weihnachtsfolge "Mord unter Misteln" antreten. Ihr 90. Fall spielt im Rahmen eines historischen Krimi-Dinners, zu dem Kollege Kalli (Ferdinand Hofer) eingeladen hat: Ein Opfer, sechs Gäste - und jeder oder jede könnte den Mord begangen haben. Im nächsten Fall "Hackl" - mit Burghart Klaußner als altem Grantler - gerät die halbseidene Titelfigur aus dem Münchner Hasenbergl mit ausgeprägter Abneigung gegen die Obrigkeit ins Visier der Ermittler. Dieser Film läuft erst 2023 im Ersten, ebenso wie die Folge "Gamer", der in der titelgebenden Szene spielt, die für den Tod einer jungen Polizistin verantwortlich sein soll.

Auch aus Franken kommt - wie gewohnt pro Jahr - ein neuer Film. In "Hochamt für Toni" (erste Jahreshälfte 2023) wird Felix Voss (Fabian Hinrichs) von einem alten Freund kontaktiert, der inzwischen Pfarrer ist. Er will in einer nächsten Predigt etwas über Antonia Hentschel enthüllen, genannt Toni. Die war Felix' große Liebe während seiner Studienzeit. Kurz vor dem Gottesdienst wird der Pfarrer ermordet. Felix und Kollegin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) ermitteln.

Sichtlich gezeichnet nach dem Tod seiner Kollegin und großen Liebe Martina Bönisch (Anna Schudt) im letzten Dortmunder
Sichtlich gezeichnet nach dem Tod seiner Kollegin und großen Liebe Martina Bönisch (Anna Schudt) im letzten Dortmunder

Vielleicht noch ein Wort zum stets mutig-kreativen "Polizeiruf 110" aus München. Hier übernimmt bekanntlich Johanna Wokalek (als Cris Blohm) für die leider freiwillig scheidende Verena Altenberger (Elisabeth "Bessie" Eyckhoff). Die dreht im Oktober noch einen letzten Fall (Arbeitstitel "Paranoia"), bevor Wokalek mit dem Film "Little Boxes" übernimmt. Letzterer ist zwar schon abgedreht, er kann aber natürlich nicht vor Altenbergers Abschied laufen - das könnte für einen Termin erst nach der Sommerpause 2023 sprechen.

"Tatort" Südwesten

Nach dem Saison-Eröffnungs-"Tatort: Das Verhör" werden Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) 2023 mit dem Film "Lenas Tante" zurückkehren. Der Besuch von Lena Odenthals Tante, einer ehemaligen Staatsanwältin, entwickelt sich ob des Interesses der alten Dame für einen Mordfall an einem Rentner in eine merkwürdige Richtung. Beim nächsten Stuttgart-"Tatort" könnte es dann noch etwas schräger werden: In "Die Nacht der Kommissare" (2023) werden Thorsten Lannert (Richy Müller) ohne sein Wissen von Verdächtigen Drogen eingeflößt. Sebastian Bootz (Felix Klare) muss in der Nacht weiter ermitteln - aber der nicht wirklich zurechnungsfähigen Kollege lässt sich nicht abschütteln. Der gesamte Film spielt während einer Nacht.

"Rosenheim-Cops": Starttermin für 22. Staffel

Auch im Schwarzwald wird ermittelt: "Die Blicke der anderen" mit Hans-Jochen Wagner als Friedemann Berg und Eva Löbau als Franziska Tobler ist der "Tatort"-Beitrag zur ARD-Themenwoche "Wir gesucht. Was hält uns zusammen?" und müsste folglich am 6. November, dem Start der Themenwoche, laufen. Es geht um eine von Lisa Hagmeister gespielte Dorf-Außenseiterin, die von allen Seiten verdächtigt wird. Ein weiterer Schwarzwald-Fall für 2023 ist ebenfalls abgedreht, trägt aber noch keinen Namen. Auch Heike Makatsch und Sebastian Blomberg sollen 2023 wieder in Mainz aktiv werden. Ihr geplanter Fall wird aber nicht mehr vor der Sommerpause 2023 sendefertig sein.

Der nächste Münsteraner
Der nächste Münsteraner

Übrigens: Auch ein Saarland-"Tatort" wird 2023 - bisher war dies meist im Frühjahr der Fall - im ARD-Programm stattfinden. Wer glaubt, das Saarland und großer Fußball gehören - derzeit - kaum zusammen, wird in "Die Kälte der Erde" eines Besseren belehrt. Der Krimi mit Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Adam Schürk (Daniel Sträßer) spielt rund eim ein Saar-Pfalz-Fußball-Derby, das sämtliche Einsatzkräfte in Saarbrücken in Atem hält.

"Tatorte" aus Hessen und Bremen

Am 25. September ist es wieder Zeit für den großen Einmal-pro-Jahr-Auftritt Ulrich Tukurs als Felix Murot. In "Murot und das Gesetz des Karma" begegnet der Kommissar an einer Hotelbar einer jüngeren Frau (Anna Unterberger). Man "spielt" miteinander, doch am nächsten Morgen wacht Murot in seinem Hotelzimmer auf, ohne Brieftasche und ohne Erinnerung an die Geschehnisse. Dafür wurde im Hotel ein Mann ermordet und die mysteriöse Frau scheint sich ins Leben des Ermittlers geschlichen zu haben.

Auch der neue Frankfurter "Tatort: Leben Tod Ekstase" mit Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) verspricht am 16. Oktober einen interessanten Plot: Sechs Frauen und Männer, allesamt Teilnehmende einer Psycholyse-Sitzung - also einer Therapie mit Drogen, sind während der Sitzung ums Leben kamen. Der überlebende und, wie man sich denken kann, umstrittene Therapeut und Psycho-Guru wird von Ex-Leipziger "Tatort"-Kommissar Martin Wuttke gespielt. Pikanterweise in wahren Leben der Ex-Ehemann von Margarita Broich.

Ganz starker Stoff aus Stuttgart: Im dritten
Ganz starker Stoff aus Stuttgart: Im dritten

Radio Bremen plant, im Frühjahr 2023 den "Tatort: Donuts" mit den Ermittlerinnen Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) und Linda Selb (Luise Wolfram). Ihr zuletzt abhanden gekommener dänischer Kollege Mads Andersen (Dar Salim) wird im Film einen kurzen Auftritt haben. Wie es mit dem international viel beschäftigten Dänen in Bremen weitergeht, scheint derzeit etwas ungewiss. Im neuen Fall geht es um die Auto-Tunig-Szene und nächtliche Rennen in der Hansestadt an der Weser.

"Tatorte" aus Dresden und Berlin

In Berlin steht Robert Karow (Mark Waschke) vor demselben Problem wie sein Kollege Faber in Dortmund. In der letzten Folge ist ihm die Kollegin, Partnerin und vielleicht ja noch etwas mehr als das abhandengekommen. Auch für Karow steht mit seinem nächsten Fall "Das Opfer" - Ausstrahlung wohl noch im Jahr 2022, gegen Jahresende - ein Solo-Ritt an. Ein Mann in Karows Alter wird in einem Waldstück tot aufgefunden. Karow kennt den Toten aus Jugendzeiten. Um herauszufinden, was geschehen ist, zieht er undercover in die Wohnung des Toten und schlüpft mehr und mehr in seine Rolle. Eine neue Kollegin bekommt Karow dann in der übernächsten Folge, die eine Doppel-Episode sein wird: Der "Tatort: Nichts als die Wahrheit" mit Susanne Bonard (Corinna Harfouch) und Robert Karow (Mark Waschke) wird aber erst nach der Sommerpause 2023 laufen.

Mit
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In Dresden befinden sich Fall acht bis zehn des aktuellen Trios Gorniak (Karin Hanczewski), Winkler (Cornelia Gröschel) und Schnabel (Martin Brambach) in der Mache. Als nächstes wird die Folge "Katz und Maus" gesendet, laut MDR noch im kommenden Herbst. Darin geht es um einen skrupellosen Erpresser, der vor Morden nicht zurückschreckt. Ein Plot, der sich ziemlich nach dem in Sachsen immer wieder beliebten Thriller-Genre anhört. Die weiteren Filme "Der unsichtbare Tod" und "Ausgeliefert", beides noch Arbeitstitel, werden erst 2023 zu sehen sein.

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