Spanien und Frankreich schließen Freundschafstvertrag

Der spanische Premierminister Pedro Sánchez und der französische Präsident Emmanuel Macron haben in Barcelona eine Lücke in den bilateralen Beziehungen geschlossen.

Bei dem Gipfeltreffen in der katalanischen Hauptstadt, unterzeichneten sie einen Freundschaftsvertrag, den «Vertrag von Barcelona».

Bisher hat Spanien nur mit Portugal, und Frankreich nur mit Deutschland und Italien ein ähnliches Abkommen unterzeichnet.

Die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zwischen Paris und Madrid sind bereits sehr eng. Das Abkommen werde diese «umrahmen und strukturieren» und die Kooperation auf einigen Gebieten noch verstärken, verlautete aus französischen Regierungskreisen.

Rund zwanzig Minister nahmen am Donnerstag an den Beratungen teil.

Die Liste der Themen des Gipfeltreffens ist lang und umfasst unter anderem den Ausbau der Gas- und Stromverbindungen, sowie von Hochgeschwindigkeitsstrecken für Züge zwischen beiden Ländern, und gemeinsame Rüstungsprojekte wie etwa das Luftkampfsystem FCAS, an dem auch Deutschland beteiligt ist.

Außerdem standen die Bereiche Justiz und Migrationspolitik auf der Tagesordnung.

Unterdessen gab es in beiden Ländern Proteste. In Frankreich ist es ein Generalstreik gegen die Rentenreform, und in Barcelona gingen mehrere tausend Separatisten auf die Straße, um für die Unabhängigkeit Kataloniens zu demonstrieren.

Der katalanische Politiker Oriol Junqueras, der sich in der Vergangenheit für eine Unabhängigkeit ausgesprochen hat und deswegen vor drei Jahren auch zu einer Haftstrafe verurteilt worden war, wurde wegen seiner Zusammenarbiet mit der Regierung in Madrid ausgepfiffen und als Verräter beschimpft.