Spektakulärer Fund im Irak: 2700 Jahre alte Statue ausgegraben
Bei Grabungsarbeiten im Norden des Irak ist eine 2700 Jahre alte Statue freigelegt worden. Es handelt sich um eine Abbildung des assyrischen Schutzdämons Lamassu.
Lamassu wird mit einem Stierkörper, Flügeln und einem menschlichen Kopf abgebildet.
"Unglaubliche Liebe zum Detail"
Die Statue wachte einst über den Eingang von Dur Šarrukin, dem Palast des assyrischen Königs Sargon II. Dieser lag etwa 15 Kilometer von der heutigen Stadt Mossul entfernt. König Sargon II: herrschte von 722 bis 705 v.Chr. In dieser Zeit sei die Statue in Auftrag gegeben und fertiggestellt worden, erklärt Pascal Butterlin. Der französische Archäologe leitet die Grabungsarbeiten.
"Ich habe noch nie zuvor in meinem Leben etwas so Großes ausgegraben", sagt Butterlin über die 18 Tonnen schwere und 3,8 bis 3,9 Meter hohe Statue. Normalerweise finde man Werke dieser Dimensionen nur in Ägypten oder Kambodscha. "Die Liebe zum Detail ist unglaublich", fügt er hinzu.
Zollbeamte nahmen Schmugglern den Kopf der Statue ab
Trotz ihrer beachtlichen Größe befindet sich die geflügelte Statue aus Alabaster in gutem Zustand – nur der Kopf fehlt. Dieser befindet sich allerdings schon längst in der Sammlung des Irakischen Nationalmuseums in Bagdad. Zollbeamte erwischten Schmuggler in den Neunzigern mit dem Kopf der Statue und konfiszierten ihn.
Im 19. Jahrhundert wurde die Statue erstmals von dem französischen Archäologen Victor Place erwähnt. Danach verschwand sie bis in die Neunziger aus den öffentlichen Aufzeichnungen, bis die irakischen Behörden erneut auf die Statue aufmerksam machten.
Kurz darauf erbeuteten Raubgräber den Kopf und zerlegten ihn in kleine Teile, um ihn über die Grenze zu schmuggeln. Nun könnten Kopf und Statue nach rund 30 Jahren womöglich bald wieder vereint werden.