Er spielte mit Bowie und den Stones: Jazz-Ikone David Sanborn ist tot
Er gewann zahlreiche Auszeichnungen, spielte mit Rock-Musiklegenden und galt als einflussreicher Saxofonist des "Smooth Jazz": David Sanborn ist tot. In einer Mitteilung auf seinen Social-Media-Accounts hieß es, er sei am Sonntag, 12. Mai, im Alter von 78 Jahren gestorben: "Mit traurigem und schwerem Herzen teilen wir Ihnen den Verlust des international renommierten, sechsmal mit dem Grammy ausgezeichneten Saxofonisten David Sanborn mit."
Er sei "eine wegweisende Figur der zeitgenössischen Pop- und Jazzmusik" gewesen, der "das Saxofon zurück in den Rock 'n Roll" gebracht habe. Als Todesursache wurde "ein langer Kampf mit Prostatakrebs mit Komplikationen" angegeben. Laut der Erklärung hatte Sanborn seit 2018 mit der Krankheit zu kämpfen, trotzdem hatte er bis vor kurzem noch regelmäßig Konzerte gespielt und sogar bereits Tourpläne für 2025.
Sanborn wurde 1945 in Tampa, Florida, geboren und wuchs in St. Louis, Missouri, auf. Im Alter von 14 Jahren spielte er bereits mit Blues-Ikonen wie Albert King und Little Milton. Später besuchte der Saxofonist die Northwestern University, wo er Musik studierte. Ende der 60er-Jahre begab er sich nach Kalifornien, um sich der Butterfield Blues Band anzuschließen, und spielte 1969 mit der Band auch auf dem Woodstock-Festival. Danach tourte er mit Musiklegenden wie Stevie Wonder, David Bowie, Gil Evans und den Rolling Stones.
David Sanborn: Grenzgänger zwischen Jazz, R&B und Pop
1975 veröffentlichte Sanborn sein erstes Soloalbum, "Taking Off", das noch immer als Klassiker gilt. Vier Jahre später veröffentlichte er die Hitsingle "Seduction", die auch in dem Film "American Gigolo" zu hören war. Etwa zur gleichen Zeit wandte sich der Jazzmusiker auch anderen Genres zu, 1982 erhielt er seinen ersten Grammy für die beste R&B-Instrumental-Performance für seinen Song "All I Need Is You". Im Laufe seines Lebens veröffentlichte Sanborn 25 Alben, die in den USA mit Gold und Platin ausgezeichnet wurden. Ende der 80er-Jahre wagte sich Sanborn ins Fernsehen: Von 1988 bis 1990 moderierte er die Show "Night Music", mehrfach das TV-Special "After New Year's Eve" und nahm Titelsongs für Shows auf.
Zeit seines Lebens versuchte er, starre Genregrenzen zu überwinden: "Mich interessiert nicht so sehr, was Jazz ist oder nicht ist", sagte er 2017 in einem Interview mit "Downbeat". Manche "Wächter" der reinen Lehre versuchten vergeblich, den Jazz zu "schützen": "Der Jazz hat schon immer alles um sich herum absorbiert und transformiert", erklärte Sanborn.
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