Flick streicht gleich mehrere DFB-Stars aus dem Kader

Hansi Flick hat völlig überraschend zwei Stars aus seinem Kader gestrichen: Leon Goretzka und Timo Werner bekommen einen Denkzettel.

Timo Werner (links) und Leon Goretzka gehören bei den kommenden Länderspielen nicht zum DFB-Aufgebot.  (Bild: Alexander Hassenstein/Getty Images)
Timo Werner (links) und Leon Goretzka gehören bei den kommenden Länderspielen nicht zum DFB-Aufgebot. (Bild: Alexander Hassenstein/Getty Images)

Das ist eine echte Überraschung! Bundestrainer Hansi Flick hat am Donnerstag seinen Kader für die beiden anstehenden DFB-Länderspiele gegen Japan und Frankreich bekanntgegeben - und mehrere Stars sind diesmal nicht dabei. Neben altbewährten Kräften wie Matthias Ginter, Thilo Kehrer, David Raum oder Marius Wolf fehlen überraschenderweise auch Timo Werner und Leon Goretzka.

„Mit Leon habe ich gestern noch persönlich gesprochen“, erklärt Flick. „Er weiß Bescheid. Das bleibt auch unter uns. Ich schätze Leon sehr, mache mir aber auch meine Gedanken. Ich erhoffe mir eine Reaktion von denen, die jetzt nicht dabei sind.“

Goretzka reagierte bei Instagram auf die Entscheidung und zeigte sich „extrem enttäuscht von der überraschenden Entscheidung“.

DFB: Flick streicht Goretzka und Werner

Goretzka verlor in der Rückrunde der vergangenen Saison unter Thomas Tuchel seinen Stammplatz beim FC Bayern München, in den beiden Ligaspielen der neuen Runde gegen Bremen und Augsburg stand der 28 Jahre alte Mittelfeld-Star aber wieder in der Startelf.

Für Goretzka wurde Brighton-Profi Pascal Groß nominiert. Der 32 Jahre alte DFB-Debütant spielt seit sechs Jahren in England und glänzt in der robusten und spielstarken Premier League mit Top-Leistungen. „Er spielt schon lange in England und hat letzte Saison zehn Tore geschossen. Wir kriegen einen guten Typen zu sehen“, meint Flick.

Jeder, der Leistung bringt, kann wieder aufspringen und sich in die Nationalmannschaft festspielen.Hansi Flick

Sorgenkind Werner, der zuletzt auch in schwierigen Phasen immer wieder die Rückendeckung des DFB-Coachs erhalten hat, ist wie Goretzka nicht dabei. „Timo ist ein Spieler, den ich sehr schätze, der uns viel gibt, auch gegen den Ball. Er ist im Moment im Verein nicht ganz so in Form und muss an gewissen Potenzialen arbeiten. Das haben wir ihm auch so gesagt.“

Flick stellt aber auch klar: „Jeder, der Leistung bringt, kann wieder aufspringen und sich in die Nationalmannschaft festspielen.“

Süle kehrt zurück

Wieder zurück im DFB-Kader ist Niklas Süle, der von Flick zuletzt noch einen Denkzettel erhielt. „Wir alle sehen eine gute Entwicklung bei ihm. Deshalb ist er dabei. Es war eine gute Reaktion zu sehen. Das war Zweck der Dinge, als wir uns im Juni noch dazu entschieden haben, ihn nicht mitzunehmen.“

Niklas Süle bekommt erneut eine Chance in der DFB-Innenverteidigung. (Bild: REUTERS/Heiko Becker)
Niklas Süle bekommt erneut eine Chance in der DFB-Innenverteidigung. (Bild: REUTERS/Heiko Becker)

Noch nicht dabei ist Bayern-Star Thomas Müller. „Es ist wichtig, dass er nach seiner Verletzung wieder Fuß fasst. Es ist klar abgesprochen mit ihm.“

Flick, auf den der Druck aufgrund der jüngsten Negativerlebnisse immer größer wird, gibt sich kämpferisch und macht seinen Stars eine Ansage: „Die Mannschaft ist der Star. Jeder muss sein Ego jetzt hintenanstellen.“ Und weiter: „Ich freue mich auf die Herausforderung, unter Druck Ergebnisse liefern zu müssen. Das gehört zum Leistungssport dazu.“

Das DFB-Aufgebot:

TOR: Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt), Oliver Baumann (TSG Hoffenheim)

ABWEHR: Emre Can (Borussia Dortmund), Robin Gosens (Union Berlin), Benjamin Henrichs (RB Leipzig), Joshua Kimmich (Bayern München), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Niklas Süle (Borussia Dortmund), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen), Malick Thiaw (AC Mailand)

MITTELFELD/ANGRIFF: Julian Brandt (Borussia Dortmund), Niclas Füllkrug (Werder Bremen), Serge Gnabry (Bayern München), Pascal Groß (Brighton and Hove Albion), Ilkay Gündogan (FC Barcelona), Kai Havertz (FC Arsenal), Jonas Hofmann (Bayer Leverkusen), Jamal Musiala (Bayern München), Felix Nmecha (Borussia Dortmund), Leroy Sane (Bayern München), Kevin Schade (FC Brentford), Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)

Im Video: Matthias Sammer attackiert den DFB