Acerbi nach Freispruch: "Wir haben alle verloren"

Francesco Acerbi wurde freigesprochen (Alberto PIZZOLI)
Francesco Acerbi wurde freigesprochen (Alberto PIZZOLI)

Der vom Vorwurf der rassistischen Beleidigung freigesprochene italienische Fußball-Nationalspieler Francesco Acerbi fühlt sich nicht als Gewinner. "Es waren sehr schwierige Tage. Man kann nicht wegen eines missverstandenen Wortes in der Aufregung des Spiels jemanden als Rassisten bezeichnen. Es ist eine Angelegenheit, bei der wir alle verloren haben", sagte der Abwehrspieler von Inter Mailand im Interview mit der Mailänder Tageszeitung.

Juan Jesus von Meister SSC Neapel hatte Acerbi vorgeworfen, ihn rassistisch beleidigt zu haben. Acerbi wies die Anschuldigungen stets zurück und sprach von einem Missverständnis. Das Sportgericht der Serie A hatte entschieden, dass die Beweise gegen den Abwehrspieler von Inter Mailand für eine Verurteilung nicht ausreichen würden. Jesus zeigte kein Verständnis für den Freispruch. "Es ist eine Entscheidung, die ich zwar respektiere, aber nur schwer verstehen kann und die mich sehr verbittert zurücklässt", teilte er in einem Statement mit.

Er sei nie ein Rassist gewesen, so Acerbi, der sich als Opfer der Medien sieht: "Für viele bin ich auch nach dem Freispruch ein Rassist. Hetzkampagnen in den Medien nützen nicht, das Problem des Rassismus zu lösen, den es sicherlich gibt und den ich nicht herunterspielen will."