Aus dem Armenviertel zum Multimillionär
Douglas Luiz ist einer der großen Stars im Mittelfeld von Aston Villa. Auf dem Rasen fällt er durch seine harte Spielweise gemischt mit spielerischer Brillanz auf - doch kaum jemand kennt die emotionale Geschichte hinter dem Profi.
Nun sprach er über sein Leben in der Favela in Brasilien und die schockierenden Realitäten, mit denen der Brasilianer als Kind konfrontiert war.
Im Gespräch mit der Daily Mail erzählte der Abräumer, dass er in Rio de Janeiros Favela Nova Holanda im Norden der Stadt aufwuchs. Dort lebte er mit seinen Eltern und seinen zwei Brüdern.
Douglas Luiz berichtet von schockierenden Szenen
Dabei berichtete er auch von einem aufwühlenden Erlebnis mit seinem Vater. Die beiden saßen zusammen im Auto und waren auf dem Weg zum Fußballtraining. „Ich wollte mit meinem brasilianischen Klub Vasco de Gama trainieren, aber jemandem in der Favela wurde in den Kopf geschossen“, erinnerte er sich.
Er schaffte es nicht zum Training. Stattdessen rettete sein Vater dem Mann das Leben. „Manche Dinge sind wichtiger als Fußball, oder?“, fasste Luiz das einschneidende Erlebnis zusammen.
Die Favelas haben Douglas Luiz entscheidend geprägt: „Ich habe in meinem Leben schon alles gesehen. Ich habe gesehen, wie Menschen vor meinen Augen erstochen wurden. Ich habe gesehen, wie Menschen erschossen wurden.“
Inzwischen sind diese Szenen weit weg. Luiz genießt als Multimillionär und angesehener Star seinen Luxus. Trotz seines heutigen Lebensstandards hat der Villa-Star seine Wurzeln nie vergessen. Er unterstützt die Gemeinschaft seiner Favela immer noch und versucht, die Lebensbedingungen in den brasilianischen Armenvierteln zu verbessern.
Luiz trägt die Favela im Herzen
Dass Luiz den Weg in den europäischen Fußball schaffte, hat er in erster Linie Manchester City zu verdanken. Die Citizens kauften ihn im Sommer 2017 seinem Jugendklub Vasco da Gama ab. Tatsächlich aber spielte er nie unter Trainer Pep Guardiola.
Stattdessen wurde er direkt nach seiner Ankunft für zwei Jahre an den FC Girona ausgeliehen. Von Spanien aus ging es dann zu Aston Villa.
Luiz biss sich überall schnell durch - auch dank seiner harten Vergangenheit. Obwohl so viele „schlechte Dinge“ in den Favelas passieren, hat er doch viel mitgenommen aus dieser Zeit. „Ich habe mein Leben dort nicht gehasst.“
Und auch heute dürfte bei Luiz kaum eine Spur von Unzufriedenheit herrschen. Denn seit einigen Monaten geht sein Weg noch steiler nach oben.
Dank Emery in der Königsklasse
Trainer Unai Emery übernahm die Villains im Oktober 2022 von Liverpool-Legende Steven Gerrard. Der Spanier veränderte nicht nur das Spiel der gesamten Mannschaft, sondern auch die Rolle des Brasilianers.
„Als er hierherkam, wollte er sofort unsere besten Positionen herausarbeiten. Ich habe immer auf der Sechs gespielt, als ein eher defensiverer Spieler“, erzählte der Stammspieler.
Doch nun ist er auf der Acht positioniert - und die Umpositionierung zahlte sich aus: Die Saison in der Premier League schloss er mit neun Toren sowie fünf Assists ab - und trug damit seinen Teil dazu bei, dass sich die Villans für die Champions League qualifizierten.
Die Chance auf einen Titel verpasste der Klub aus Birmingham jedoch. In der Conference League scheiterte Villa im Halbfinale am späteren Sieger Olympiakos Piräus.
Doch das nächste Highlight wartet bereits im Sommer auf Luiz. Der Mittelfeldspieler steht im Aufgebot der brasilianischen Nationalmannschaft und will bei der Copa América um den Titel mitspielen.
2021 wurde der 26-Jährige mit Brasilien zwar bereits Olympiasieger, der Titel bei der Copa mit der Selecao wäre für den Jungen aus der Favela sicher dennoch etwas ganz Besonderes.