Wegen Salihamidzic: Magath bekommt Lachanfall

Wird der FC Bayern in der Bundesliga von den Schiedsrichtern benachteiligt?

Genau diese Frage wurde Felix Magath in einem denkwürdigen Interview gestellt. Der ehemalige Trainer bekam beim Versuch zu antworten einen Lachanfall. Handgestoppte 20 Sekunden brauchte der 69-Jährige, bevor er sich wieder gefangen hatte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic hatte nach dem kontroversen Platzverweis für Dayot Upamecano bei der 2:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag erklärt, dass er sich in den letzten Wochen benachteiligt fühle. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

„Das wäre mir neu, wenn so eine Stimmung gegen den FC Bayern wäre“, meinte Magath im Gespräch mit Sky. Er habe oft gegen Bayern spielen müssen, ein „Gefühl der Unterstützung hatte sich bei mir komischerweise nie eingestellt. Ich kann das auch jetzt nicht erkennen.“

Magath wütet gegen Bundesliga-Schiedsrichter

Was der langjährige Coach, der mit den Bayern zweimal das Double holte, weniger lustig findet: Die aktuelle Regelauslegung der Bundesliga-Schiedsrichter.

„Man ist nicht bereit, darüber zu reden, dass der Fußball in der Bundesliga, speziell in der Bundesliga, so verpfiffen wird von unseren Schiedsrichtern. Bei jeder Kleinigkeit, bei jedem Körperkontakt wird gepfiffen“, monierte Magath und redete sich dabei geradezu in Rage.

Ein Kontakt sei schließlich nicht gleichbedeutend mit einem Foulspiel. „Das ist natürlich mehr oder weniger Unsinn.“ Aber nur, wenn der FC Bayern betroffen sei, werde dies zum großen Thema. „Ich darf aber nicht nur rumheulen, wenn es mich mal trifft. Es hat oft genug andere Vereine getroffen, gegen den FC Bayern.“

Dies sei mit Blick auf die Behandlung durch die Schiedsrichter auch der einzige Unterschied zwischen dem Rekordmeister und anderen Vereinen, urteilte Magath: „Sonst gibt es keinen.“ Man müsse aber dagegenhalten und sagen: „Das hat mit dem Sport und dem Fußball nichts mehr zu tun, was wir hier dem Zuschauer anbieten.“

„Ich drehe mich als Zuschauer weg“

Der ehemalige Profi und Trainer, der ein Großteil seines Berufslebens dem rollenden Ball gewidmet hat, meinte: „Ich als Zuschauer drehe mich weg.“ Weil die Schiedsrichter-Entscheidungen für ihn das Spiel massiv beeinflussen: „Ich will das nicht sehen, ich will das als Fußballfan nicht sehen. Ich will 90 Minuten guten Fußball sehen und nicht, dass eine Mannschaft bevor- oder benachteiligt wird und alles nach fünf Minuten entschieden ist, weil einer gezupft hat und deshalb vom Platz muss.“

Eine Ansage an den Deutschen Fußball-Bund gab es von Magath in diesem Zuge auch: „Das ist sowas von unsportlich. Der DFB hat überhaupt kein Verhältnis mehr zum Sport.“

Angesprochen auf die Upamecano-Szene meinte der Trainer: „Grundsätzlich sage ich: Das ist lächerlich. Aber so, wie es in den letzten Monaten und Jahren in der Bundesliga gepfiffen wird, war das völlig korrekt.“ Nicht nur am Wochenende ärgerte er sich über die Schiri-Entscheidungen. Diese seien immer wieder „völlig regelkonform, aber schwachsinnig in der Auslegung.“

Schiedsrichter für Magath jetzt „das ärmste Schwein“

Hoffnung auf Besserung hat Magath keine. Die Gruppe der Schiedsrichter kontrolliere sich völlig selbstständig. „Da gibt es ja kein Instrument, das mal sagt: Moment mal, Schiedsrichter, das könnte man eventuell anders sehen. Das ist das Schlimmste, wenn eine geschlossene Gruppe sich selbst kontrolliert. Da kann nichts Gescheites bei rauskommen.“

Auch der VAR kam bei Magath nicht gut weg. Dieser führe lediglich dazu, dass der Referee bei der Entscheidungsfindung auf dem Platz vorgeführt werde: „Der Schiedsrichter ist jetzt vor dem Trainer das ärmste Schwein im Geschäft. Früher waren es die Trainer, jetzt sind es die Schiedsrichter.“