Bayern-Comeback? Nagelsmann befand ihn für "eklig"

Wo die Zukunft von Armindo Sieb liegt, ist offiziell noch nicht bekannt. Bestätigt ist bisher lediglich, wo sie nicht liegt: Nach einer starken Saison wird er die SpVgg Greuther Fürth verlassen. In der kommenden Saison könnte es dann zu einem Comeback kommen.

Denn der 21 Jahre alte Angreifer soll nach übereinstimmenden Medienberichten zum FC Bayern - der über eine Rückkaufklausel in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro verfügen soll - zurückkehren. Dort winkt ihm ein langfristiger Vertrag, wahrscheinlich aber auch eine erneute Leihe in die Fremde.

Nicht nur Bayern heiß auf Sieb

Warum also will der deutsche Rekordmeister einen Stürmer zurück, den er 2022 verkaufte und für den im Kader womöglich vorerst gar kein Platz ist?

Die Antwort ist so einfach wie offensichtlich: Sieb ist beim Kleeblatt der endgültige Durchbruch gelungen. Und hat damit nicht nur den FC Bayern (erneut) auf sich aufmerksam gemacht, sondern auch das Interesse anderer Klubs geweckt.

Gleich mehrere Klubs aus der Serie A sollen den deutschen U21-Nationalspieler auf dem Zettel haben, hieß es zuletzt. Offiziell ist er noch bis 2025 an Fürth gebunden. Bei der Spielvereinigung schwang er sich in der abgelaufenen Saison mit 13 Treffern zum besten Torschützen auf, drei Assists gab es noch obendrauf.

Dabei musste Sieb in der Vergangenheit einige kleine Rückschläge verkraften.

Sieb: Bayern-Debüt ging daneben

Schon sein Debüt beim FC Bayern ging vollends daneben. In der ersten Pokalrunde gegen den 1. FC Düren (3:0) wurde Sieb im Spätsommer 2020 in der 61. Minute eingewechselt und konnte zunächst auch überzeugen. Allerdings knickte er kurz vor Schluss bei einem Zweikampf um, verletzte sich dabei am Knöchel und fiel vier Monate aus.

In der Vorbereitung zur Saison 2021/22 bekam Sieb dann aber die erneute Chance, sich bei der ersten Mannschaft zu beweisen und konnte den damaligen Trainer Julian Nagelsmann überzeugen: „Sieb war wirklich gut. Er ist ein sehr interessanter Spieler, mit einem guten Tempo, mit einem unheimlich guten Abschluss. Er hat einen interessanten Körper mit einem tiefen Schwerpunkt und das ist so eklig zu verteidigen.“

Sieb überzeugt Nagelsmann

Trotz des großen Lobes konnte er sich bei der starken Konkurrenz in München nicht durchsetzen und wechselte 2022 zu Greuther Fürth.

In der ersten Saison kam der 20-Jährige bei den Franken auf 30 Liga-Einsätze, ließ aber noch Effektivität vermissen. Er kam auf vier Tore und eine Vorlage. Eine Saison später hatte er diese Marke bereits nach 20 Spielen eingestellt. Letztlich landete er mit seinem Team auf Rang acht.

Sieb schöpft sein Potenzial also immer mehr voll aus. Dieses hatte als erster Verein RB Leipzig erkannt. Die Sachsen holten ihn 2014 aus Halle in die Jugend. Bereits drei Jahre später zog es ihn zur TSG Hoffenheim.

Wegen Sieb: Bayern zofft sich mit Hoffenheim

Dort erzielte er in 40 Partien für die U17 20 Tore und sorgte damit dafür, dass der FC Bayern auf ihm aufmerksam wurde. Dafür nahmen sie sogar einen Zoff mit der TSG Hoffenheim in Kauf.

Der Rekordmeister beorderte Sieb 2020 zum Medizincheck, obwohl der Stürmer an diesem Tag eigentlich Training in Sinsheim hatte. Als Alexander Rosen (damals Direktor Profifußball, inzwischen Geschäftsführer bei der TSG) davon Wind bekam, forderte er den damaligen Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic dazu auf, Sieb sofort zurück nach Hoffenheim zu schicken - ohne Erfolg.

Bayern setzte sich am Ende durch und bekam mit Sieb ein „großes deutsches Offensivtalent“, wie Bayern-Campus-Leiter Jochen Sauer 2020 erklärte. Dreieinhalb Jahre später ist Sieb nun im Profigeschäft angekommen zu sein.