Besiegelt dieses Crash-Fiasko ein Formel-1-Aus?

Noch immer sind nicht alle Cockpits für die kommende Formel-1-Saison sicher mit den Fahrern belegt. Vor allem Logan Sargeant von Williams steht stark in der Kritik - und das Qualifying in Suzuka war erneut nicht hilfreich für den jungen US-Amerikaner.

Während des Q1 im Qualifying auf den Großen Preis von Japan verlor Sargeant in der letzten Kurve die Kontrolle über seinen Wagen, rutschte auf die Wiese und konnte den Einschlag in die Streckenbegrenzung nicht mehr verhindern. Die komplette linke Seite seine Autos war zerstört.

Es war nicht das erste Mal, dass Sargeant aufgrund eines eigenen Fehlers für einen Schaden am Auto sorgte. Hinzu kommt, dass die Leistung auf der Strecke eher mäßig ist, nicht nur die fehlenden Punkte, auch die hohen Abstände zu Teamkollege Alex Albon sprechen gegen ihn.

Und bei den Verantwortlichen ist immer mehr herauszuhören, dass Sargeants Position trotz der für ihn sprechenden politischen Umstände - ein US-Pilot ist wichtig für den boomenden Markt - nicht gesichert ist. Sein Teamchef James Vowles hielt kurz nach dem Unfall bei Sky vielsagend fest: „Wir müssen Budget umplanen und für Reparaturen hernehmen statt in die Entwicklung zu stecken.“

Obwohl Sargeant nun mehr denn je zu wackeln scheint, dürfte Mick Schumacher nicht profitieren - worüber sich nach Onkel Ralf nun auch ein weiterer früherer deutscher Pilot wundert.

Schumacher soll kein Thema bei Williams sein

Experte Timo Glock machte sich nach dem Qualifying bei Sky für Mick stark und meinte, dass er das Cockpit verdient habe, „weil er sich letztes Jahr klar gesteigert hat“. Es ist eigen ähnliche Argumentation, mit der auch schon Onkel Ralf für Mick geworben hat - zu Lasten des aus seiner Sicht „überforderten“ Sargeant.

Glock fügte hinzu: „Natürlich gibt es auch noch Liam Lawson (Aktuell Ersatzfahrer bei Red Bull/AlphaTauri, Anm. d. Red) oder andere Fahrer. Aber Mick hat Erfahrung in diesem Auto und in meinen Augen einen klaren Aufwärtstrend gezeigt, deswegen wäre er für mich der Name, der auf der Liste stehen würde.“

Der 24 Jahre alte Mick Schumacher ist aktuell Ersatz- und Testfahrer bei Mercedes und McLaren. Williams ist Partner von Mercedes und benutzt deren Motoren, weshalb Schumacher den Williams-Wagen kennt.

Schumacher soll kein Thema bei Williams sein

Nach SPORT1-Informationen ist Schumacher - obwohl Mercedes-Boss Toto Wolff sich bei Williams für ihn eingesetzt hat - allerdings kein Thema als möglicher Nachfolger von Sargeant. Stattdessen rückte zuletzt der brasilianische Aston-Martin-Testfahrer Felipe Drugovich in die erste Reihe.

Der Formel-2-Meister des vergangenen Jahres überzeugte bei Testfahrten wie in Monza, als er im ersten Training Stammpilot Lance Stroll vertrat, offensichtlich mehr als der Deutsche. Und der 22-Jährige würde viel Sponsorengeld mitbringen.

Glock hat zu Drugovich eine klare Meinung: „Er wäre ein Risiko, bringt aber viel Geld mit. Er hat viele Sponsoren hinter sich, was für ein Team wie Williams immer interessant ist.“ Jedoch würde für den Experten dagegensprechen, dass Drugovich wie aktuell Sargeant als Neuling in die Formel 1 kommen würde und die Gefahr groß wäre, dass erneut viele Schäden entstehen würden.

„Man braucht mehr als nur einen erfahrenden Fahrer mit Alex Albon“, findet Glock.

Es sieht trotzdem so aus, als ob Schumacher leer ausgeht. Aktuell konkretisiert sich stattdessen sein „Plan B“, ein Engagement beim Langstreckenprojekt von Alpine / Renault.