"Dafür nicht eingeteilt": "Wer wird Millionär?"-Telefonjoker empört sich über Quizfrage

Anekdotenfestival bei "Wer wird Millionär?": Günther Jauch erzählte von einem peinlichen Fiasko als Hochzeitsbesucher, seine Kandidatin von einer Jugendsünde. Skurriler konnte es fast nicht werden, wurde es dank des Telefonjokers aber doch.

Günther Jauch führt durch den Quizklassiker
Günther Jauch führt durch den Quizklassiker "Wer wird Millionär?" bei RTL. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

Gibt es nur Hausfriedensbruch oder ist auch Poolfriedensbruch ein Delikt? Wie hat sich Günther Jauch vor Kurzem auf einer Hochzeit so sehr blamiert, dass er klammheimlich nach Hause fuhr? Das Auto welches TV-Promis hat der Moderator geerbt? Und wie gelang es der "Wer wird Millonär?"-Redaktion, den Fernsehveteranen in Verlegenheit zu bringen? Nur einige der spannenden Fragen, welche die Montagsfolge der RTL-Quizshow "nebenbei" beantwortete ...

Zunächst erspielte Überhangkandidat Sven Dormann 16.000 Euro. Diese Summe hatte er allerdings bereits in der Vorwoche erreicht. Er kapitulierte gleich bei der ersten Frage des Abends. Sein Nachfolger auf dem Ratestuhl wurde zur Begrüßung von Günther Jauch gefoppt: "Sind Sie beim Oktoberfest übrig geblieben?", spielte der Moderator auf Richard Gebhardts kariertes Oberhemd an, welches ihn an die Tischdecken auf der Wiesn erinnerte.

Der Berliner kam bis zur 64.000-Euro-Frage, doch stürzte er mit der falschen Antwort auf 500 Euro. Zuvor machte er noch ein eigenwilliges Bekenntnis: Als "Sparfuchs" will er kein Badewasser verschwenden, sondern benutzt dieses im Anschluss als Wischwasser für die Wohnung. "Klingt strange", kommentierte Jauch irritiert.

"Wer wird Millionär?": Günther Jauch blamierte sich auf Hochzeit

Wer nun dachte, skurriler könnte es nicht werden, hatte Miriam Völlmecke unterschätzt. Die Grafikdesignerin, Fotografin und Inhaberin einer Schnapsfirma lieferte sich mit dem Moderator förmlich einen Wettbewerb um die schrillste Anekdote. Als die Dame aus Winterberg erzählte, dass sie als Hochzeitsfotografin auch mal den Onkel zur Seite schubsen müsse, um das beste Bild zu bekommen, berichtete Günther Jauch von einer eigenen Erfahrung als Hochzeitsgast.

Zum Sushi habe es bei der Feier Sojasauce aus dem "kleinen Plastikfisch" gegeben. Mit diesem Satz brachte der Moderator das Publikum zum Lachen: "An jedem zweiten Tisch ist der Fisch explodiert." Auch er selbst versagte beim Dosieren und spritzte sich die Sauce aufs weiße Hemd. "Ich sah aus wie ein Leopard danach", gestand der Moderator. Er gab zu, sich deshalb heimlich weggeschlichen zu haben, um nach Hause zu fahren.

Als Nächstes erzählte die Kandidatin von ihrem mit Freundinnen gegründeten Schnapsladen. Die angebotenen Sorten: "Krawall" und "Remmidemmi". Bei der 4.000-Euro-Frage benutzte Miriam Völlmecke den 50:50-Joker: "Albärt, Bärnardo, Bärnheart oder Herzi von Bär: Im Juni wurde abgestimmt über den Namen des Maskottchens ...?" Der Fußball-EM 2024, der Frankfurter Börse, des Berliner Zoos, der documenta 16? Nach dem Joker verblieben die EM und der Zoo.

Als Miriam Völlmecke an den Berliner Bär Knut erinnerte und meinte, dieser sei "süß" gewesen, widersprach Jauch: "Der war am Anfang süß, als er klein war - wie bei den Menschen. Am Ende hat er so dumm geguckt, der hatte ja auch einen an der Waffel." Als der Moderator auf sein Display guckte, musste er schmunzeln: "Die sind so doof!" Gemeint ist seine Redaktion. Die schrieb ihm: "Wir finden Sie auch immer noch so süß."

Straftatbestand? Poolfriedensbruch!

Jauch übersetzte das zweifelhafte Kompliment eigenwillig: "Sie ähneln zwar Knut immer mehr, aber wir finden Sie noch süß." Der Gast entschied sich aus dem Bauchgefühl für die Fußball-EM. Jauch quälte die Kandidatin, indem er sich weigerte, die Lösung vor der Werbepause zu verraten. "Gucken Sie nicht so!", bat sie verunsichert. Doch ihre Antwort war korrekt.

Als Miriam Völlmecke vom "rentnergrauen" Auto ihres Opas erzählte, welches sie "geerbt" hatte, sprach Jauch über den eigenen Fuhrpark. Er sei der stolze Besitzer des letzten Autos von "Derrick"-Darsteller Horst Tappert. Im Handschuhfach habe er noch Tapperts Autofahrerhandschuhe gefunden und eine Autogrammkarte von "Derrick".

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In der 16.000-Euro-Frage ging es um die Frage, was das "klassische Antragsdelikt" sei. Ein Volljurist aus dem Publikum wusste: Beleidigung. Beim Stichwort Delikte erinnerte der Moderator die Kandidatin an ihren "Hausfriedensbruch". Das war aber keiner, fand sie selbst. Die Inhaberin einer Schnapsfirma hatte bei einer Party in der Nachbarschaft die Schnapsidee, die Pools in der Umgebung zu später Stunde zu testen. Eine Nachbarin war davon wenig begeistert und drohte, die Polizei zu rufen. Die Täterinnen flohen und fragten sich belustigt: "Gibt es überhaupt das Delikt Poolfriedensbruch? Wenn nicht wären wir die ersten und kämen vielleicht in die Zeitung ..."

"Kannst du nicht aussteigen und das Geld nehmen?"

Für die Zeitung hatte es nicht gereicht, doch immerhin für einen Fernsehauftritt bei RTL. Die 32.000-Euro-Frage: "Beim Vergleich von Künstlernamen und eigentlichem Namen stellt man fest: ...?" Clueso = Thomas Klüso, Bela B = Michael Bellabe, Lou Bega = David Lubega, DJ BoBo = Hans Diecheibobo. Der weibliche Telefonjoker war an der Grenze zu entrüstet: "Kunst? Dafür bin ich gar nicht eingeteilt!" Sie sei doch für Wetterfragen vorgesehen. Ihr Rat: "Kannst du nicht aussteigen und das Geld nehmen?"

Das machte die Kandidatin auch: "16.000 Euro sind so viel Geld", fand sie. Eine ihrer Ideen, was man mit dem Erspielten erstehen könnte? Ein Weingut. "Sie haben da doch Ahnung", bat sie den Moderator, der im Nebenerwerb Winzer ist, um Beratung. Der schmetterte ab: "Fragen Sie da lieber Ihre Expertin, die für Wetter zuständig ist."

Kandidatin Elisa Reim aus Dresden darf kommende Woche um 8.000 Euro weiterspielen.

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