"Gegen Alaba war es extrem schwierig"

Der Klassiker zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern elektrisiert den ganzen Niederrhein - selbst nach dem schwachen Auftritt der Fohlen in Berlin (1:4).

Erstaunlich dabei: Wenn der deutsche Rekordmeister im Borussia-Park in der Vergangenheit aufkreuzte, dann fuhr er nicht selten ohne Punkte zurück nach München.

Einer, der schon einige Siege gegen die Bayern gesammelt hat, ist Patrick Herrmann. Der 32 Jahre alte Routinier, der längst nur noch Ergänzungsspieler bei der Borussia ist, kann sich keinen Reim darauf machen, warum sich die Bayern gegen Gladbach regelmäßig so schwertut.

„Glaube nicht, dass beim FC Bayern jemand Angst vor uns hat“

„Ich glaube nicht, dass beim FC Bayern jemand Angst vor uns hat“, sagte Herrmann bei web.de „Wir in Gladbach haben auch den einen oder anderen Gegner, wo es zuletzt mit den Ergebnissen nicht gestimmt hat. Das kriegen wir dann bereits vor dem Spiel ständig zu hören. Vielleicht spielt das Mentale dann eine kleine Rolle, sodass man die bisherigen Niederlagen im Hinterkopf hat.“

Die Statistik spricht Bände: In der Bundesliga hat Mönchengladbach den Münchnern die meisten Niederlagen (27) zugefügt, 22 davon zu Hause. In den vergangenen acht Jahren gewann Bayern dort nur zweimal.

Besonders gerne denkt Herrmann an den Rückrundenauftakt in der Saison 2011/2012 zurück, als die Borussia den damaligen Tabellenführer kalt erwischte. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)

„Damals spielte unter anderem noch Marco Reus für uns“, erinnert sich Herrmann. „Wir haben damals 3:1 gewonnen und ich habe zwei Tore geschossen. Das war eines der schönsten Spiele meiner Karriere. Daran werde ich noch als 90-Jähriger zurückdenken.“

Als sich Gladbach gegen Bayern in einen Rausch spielte

Der Schlüssel sei bei allen Siegen gegen den Favoriten immer die Defensive gewesen, sagt Herrmann - mit einer Ausnahme: Im Oktober 2021 fegte Gladbach die Bayern im DFB-Pokal mit sage und schreibe 5:0 vom Platz. (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)

„Das war vorher nicht abzusehen, denn der FC Bayern war sehr gut drauf und unsere Saison verlief eher schwankend“, erinnert sich der Gladbacher Außenstürmer. „Wir haben uns aber in einen Rausch gespielt. Von der ersten Minute an hat alles geklappt, wir waren wie beflügelt.“

Nach seinem unangenehmsten Gegenspieler befragt, muss Herrmann nicht lange nachdenken. „Ich spiele ja meistens Rechtsaußen. Als David Alaba noch als Linksverteidiger gespielt hat, war das extrem schwierig gegen ihn. Er ist ein geiler Verteidiger, körperlich präsent und verdammt schnell. Er war für mich der unangenehmste Gegenspieler.“

Von den aktuellen Bayern-Stars ist Herrmann am meisten von Jamal Musiala beeindruckt. „Ich schaue ihm selbst gerne zu. Er hat eine enorme Qualität in der Offensive. Das hat sich auch bei der Weltmeisterschaft gezeigt, bei der es ansonsten für Deutschland nicht so gut lief. Aber ich bin sicher, dass sich Fußball-Deutschland bei ihm noch auf einiges freuen kann. Wir müssen am Samstag verdammt gut auf ihn aufpassen.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)