Deutscher Kantersieg! Nächste NBA-Größe entzaubert

Zum Abschluss der Gruppenphase der Basketball-WM hat die deutsche Mannschaft ein wahres Offensiv-Spektakel geliefert.

Im Duell mit Finnland siegte das Team von Bundestrainer Gordon Herbert klar mit 101:75 (47:39) und zieht somit ungeschlagen und mit sechs wertvollen Punkten in die Zwischenrunde ein.

Bei dem Kantersieg vor den Augen von Legende Dirk Nowitzki waren Dennis Schröder - obwohl er diesmal mehr Pausen erhielt - und Isaac Bonga mit jeweils 15 Punkten die besten Werfer des Teams.

Generell zeigten aber alle Spieler ihre Qualität, selbst David Krämer schnupperte im Schlussviertel zum ersten Mal im WM-Luft.

Deutschland dominiert gegen Finnland

Der dritte Sieg nach den Triumphen über Japan und das prunkvoll besetzte Australien mit NBA-Veteran Patty Mills wurde eingeleitet von einem Start, der für das DBB-Team alles andere als gut verlief.

Offensiv fanden sie kaum in den Rhythmus und ermöglichten Finnland damit, in Führung zu gehen. Herbert nahm beim Stand von 17:22 (9.) eine erste Auszeit, kritisierte das Rebounding und schlechte Umschalten. Danach wurde es besser.

Nach dem ersten Viertel zogen Schröder und Co. dann das Tempo an. Besonders Andreas Obst konnte sich in die Vordergrund stellen und traf konsequent seine Dreier-Würfe.

NBA-Größe Markkanen effektiv abgemeldet

Die Skandinavier um NBA-Forward Lauri Markkanen von den Utah Jazz - in der abgelaufenen Saison „Most Improved Player“ der Liga gewählt - konnten die deutschen Offensive nicht stoppen und fanden selbst keine Mittel, um ihre Stärken auszuspielen.

Speziell auch der „Finnisher“ - mit 25,6 Punkten im Schnitt immerhin zwölftbester Scorer der NBA-Saison - wurde von der deutschen Defensive effektiv abgemeldet: Markkanen kam nicht über 12 Punkte hinaus und warf acht von elf Würfen aus dem Feld daneben.

Isaac Bonga vertritt Franz Wagner gut

So wurde es bereits zu Beginn des dritten Viertels mit einer 8:0-Serie eine deutliche Angelegenheit für Deutschland, die erneut ohne Franz Wagner spielen mussten. Ersatzmann Bonga war maßgeblich beteiligt daran, dass das DBB-Team das Spiel endgültig an sich riss: Kurz nach der Pause gelangen ihm innerhalb kurzer Zeit ein Steal, dann ein Dreier, darauf ein Dunk.

„Im ersten Viertel hat Finnland uns das Leben schwer gemacht. Sie haben Offensive Rebounds geholt, während wir etwas faul in der Defense waren“, kritisierte Herbert nach dem Spiel bei MagentaSport: „Für mich war ein der Schlüssel die zweite Reihe, die zum Ende des ersten Viertels reingekommen ist und die Ton gesetzt hat. Unsere Starter kamen dann wieder rein und haben das fortgeführt.“

Besonders freute sich Herbert auch für Co-Topscorer Bonga, der bisher schon ein „defensiver Anker“ gewesen sei und nun auch offensiv geglänzt hätte.

Auf wen die Herbert-Truppe in der Hauptrunde trifft, ist noch unklar. An der Spitze der Gruppe F steht derzeit Slowenien, denen der Einzug in die nächste Runde kaum mehr zu nehmen ist. Dahinter steht derzeit Georgien, die punktgleich mit der Kap Verde ist.

Im Stenogramm:

Deutschland - Finnland 101:75 (47:39)

Beste Werfer: Bonga (15), Schröder (15), Thiemann (13), M. Wagner (12), Obst (11) für Deutschland - Nkamhoua (14), Markkanen (12), Seppala (12) für Finnland

Zuschauer in Okinawa: 6037