Deutscher Para-Start setzt WM-Serie fort
Goldener Kurztrip nach Japan: Der deutsche Paralympics-Star Markus Rehm hat bei den Para-Weltmeisterschaften der Leichtathleten in Kobe seinen siebten WM-Titel in Folge gewonnen. Im Weitsprung setzte sich Rehm mit 8,30 m vor den US-Amerikanern Derek Loccident (7,69) und Trenten Merrill (7,35) durch und untermauerte knapp 100 Tage vor den Paralympics in Paris damit seine Ambitionen. Rehms Leverkusener Teamkollege Noah Bodelier wurde Vierter (7,12).
"Das ist für mich richtig schön. Ich bin etwas schwer reingekommen in den Wettkampf, bin aber mit 8,30 super zufrieden", sagte Rehm mit Deutschland-Fahne um die Schultern und einem Lächeln im Gesicht. Mit Blick auf die Paralympics sei aber "noch viel mehr drin. Wir sind auf einem richtig guten Weg. Jetzt gilt der volle Fokus Paris, um dann die ganz großen Sprünge auszupacken." Mit 8,72 m hält der Prothesenspringer den Weltrekord.
Für die erstmals unmittelbar vor den Sommerspielen ausgetragene WM hatte Rehm ungewöhnliche Maßnahmen ergriffen. "Ich fliege erst am Sonntag nach Japan, lande am Montag. Und am Mittwoch ist schon der Wettkampf. Ich versuche, in der deutschen Zeit zu bleiben", hatte der viermalige Paralympics-Champion im SID-Gespräch erklärt. Bereits jetzt ist alles auf Paris ausgerichtet.
Seinen Meisterschaftsrekord aus dem Vorjahr (8,49) verpasste der 35-Jährige allerdings. "Wenn ich von Traum spreche, dann würde ich sagen, da geht es bei 8,95 Meter los. Und der ganz große Traum wären natürlich neun Meter", erklärte Rehm mit Blick auf den Sommer.
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) ist mit insgesamt 18 Athletinnen und Athleten in Japan dabei. Einige bereits für die Paralympics in Paris qualifizierte Leistungsträger wie Irmgard Bensusan verzichten auf die WM.
Weitere Goldmedaillen neben Rehm konnten bislang Leon Schäfer (Weitsprung), Niko Kappel (Kugelstoßen) und Rennrollstuhlfahrerin Merle Menje (800 m) gewinnen. Die Wettkämpfe laufen noch bis Samstag.