Deutscher Star hadert mit „Unfähigkeit“

Deutscher Star hadert mit „Unfähigkeit“
Deutscher Star hadert mit „Unfähigkeit“

Die Pleite von Rom wirkte bei Deutschlands Diskuswerferinnen nach. „Ich werde noch eine Weile den Kopf schütteln. Ich bin einfach enttäuscht von meiner Leistung, meiner Unfähigkeit“, sagte Shanice Craft nach der Entscheidung bei der Leichtathletik-EM in Italien. Als eine von drei ernstzunehmenden deutschen Medaillenkandidatinnen war die gebürtige Mannheimerin in den Wettkampf gegangen, doch abliefern konnte am Samstagabend im Stadio Olimpico kein Teil des DLV-Trios.

Claudine Vita landete mit 62,65 m auf Rang sechs, Craft wurde Siebte (61,73) - und Marike Steinacker, immerhin als Europas Jahresbeste nach Italien gereist, fand überhaupt nicht zurecht und beendete das Finale mit enttäuschenden 59,72 m auf dem letzten Platz. "Ich bin sprachlos", sagte Vita. "Das muss ich erstmal sacken lassen."

Seltenes Luxus-Problem in der deutschen Leichtathletik

Besonders bitter für die Rom-Starterinnen: Eine Platzierung in den Top 4 hätte der besten DLV-Werferin im engen nationalen Rennen um die Olympia-Startplätze das Ticket für Paris bereits gesichert. Neben dem Trio mischt auch Kristin Pudenz, die in Rom fehlende Olympia-Zweite aus Potsdam, im Kampf um die Teilnahme an den Sommerspielen in Frankreich mit. Da es nur drei Startplätze gibt, ist sicher, dass eine DLV-Athletin leer ausgehen wird. Ein seltenes Luxusproblem für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).

"Ich wusste, dass die Top 4 das sichere Olympia-Ticket ist. Als ich die Weiten gesehen habe, die dafür ausreichen würden, bin ich ein bisschen verkrampft. Es sollte es nicht sein", sagte Vita. Craft richtete den Blick mühsam nach vorn: "Ich bin jetzt erstmal etwas leer. Das wird wahrscheinlich auch morgen noch so sein. Montag geht es aber wieder los. Der Traum von Paris lebt immer noch."