Diese Bayern-Anfrage lehnte Alonso ab

Am Freitagabend kehrt Xabi Alonso zurück in die Allianz Arena. Sechs Jahre, nachdem er seine Spielerkarriere beim deutschen Rekordmeister beendet hat - und rund fünf Jahre, seit er zum letzten Mal eine Anfrage der Münchner vorliegen hatte.

Denn schon in der Saison 2019/2020 war der Spanier, der seinen Ex-Klub um 20.30 Uhr im Spitzenspiel mit Bayer Leverkusen fordert, wieder ein Thema an der Säbener Straße. Damals wollten die Bayern Alonso als Co-Trainer für den Niko Kovac gewinnen, wie Chefreporter Kerry Hau in der neusten Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Bayern Woche“ verriet.

Doch Alonso, der nach einem Jahr als Jugendtrainer von Real Madrid die zweite Mannschaft von Real Sociedad San Sebastian übernommen hatte, lehnte ab.

Das macht Xabi Alonso anders

„Er hat damals gesagt: Ich möchte mich hier entwickeln, ich möchte diese Mannschaft - obwohl sie gar nicht so krass besetzt ist - erfolgreich in die spanische zweite Liga coachen“, erklärte Hau. In Spanien kann man auch als Zweitvertretung eines Erstligisten in Liga zwei aufsteigen.

„Und er hat es geschafft“, führte Hau aus. Dabei habe Alonso mit vielen jungen Spielern arbeiten müssen, namhafte Neuzugänge hatte er keine bekommen. Letztlich blieb Alonso bis 2022 bei Real Sociedad. Leverkusen sei dann der „perfekte Schritt“ gewesen.

Als Bayern-Reporter kennt Hau den 41-Jährigen schon länger. Dass der ehemalige Welt- und Europameister auch auf der Trainerbank Erfolg haben würde, überrascht ihn daher nicht.

„Bis heute ist er einer der intelligentesten Spieler, auch einer der intelligentesten Mensch, die ich bisher in diesem Business getroffen habe. Er gehört da auf jeden Fall zu den Top drei“, schilderte Hau: „Wenn andere Spieler im Bus mit dem Handy saßen, hatte er ein Buch in der Hand. Ein ganz besonderer Typ, der morgens immer auch ganz früh an die Säbener Straße kam, um Deutschkurse zu nehmen.“

Ein zukünftiger Weltklasse-Trainer für den FC Bayern?

Beim FCB - Alonso spielte unter Pep Guardiola drei Jahre lang in der Bundesliga - habe der Mittelfeldspieler schnell als verlängerter Arm des Trainers auf dem Platz fungiert. „Das war wirklich ein absoluter Leader.“

Hau sieht in Alonso den künftigen Trainer eines internationalen Topteams. „Ich sehe ihn entweder beim FC Bayern oder bei Real Madrid. Das traue ich ihm zu, ich habe da so ein Gefühl bei ihm. Ich glaube, das wird ein Weltklasse-Trainer. Weil es ein Weltklasse-Spieler war, der sich aber auch mit dem großen Ganzen auseinandergesetzt hat.“

Möglich sei aber auch, dass Alonso eines Tages das Erbe von Jürgen Klopp beim FC Liverpool antreten könnte: „Bei einem seiner Ex-Klubs kann ich ihn mir sehr gut vorstellen.“

Für den Moment ist all das aber noch Zukunftsmusik, mit der sich Alonso selbst noch nicht befasst – zumal Thomas Tuchel beim FCB auch fest im Sattel sitzt. Alonsos Fokus liegt komplett auf der Rückkehr in die Allianz Arena. Fünf Jahre, nachdem er zum letzten Mal eine Anfrage der Münchner vorliegen hatte.