Doping-Schlammschlacht um WM-Held

Doping-Schlammschlacht um WM-Held
Doping-Schlammschlacht um WM-Held

Sportlich hätte das Jahr für Stabhochspringer Ernest John (kurz EJ) Obiena kaum besser laufen können. Bei der Leichtathletik-WM 2023 in Budapest sprang er hinter Superstar und Weltrekordhalter Armand Duplantis mit neuem Asienrekord (6,00m) zu Silber. Dazu holte er sich im Juli zum zweiten Mal nach 2019 Gold bei den Asienspielen.

Nun muss er sich jedoch mit den Schattenseiten des Erfolgs auseinandersetzen. Via Facebook hat Anais Lavillenie, Ehefrau von Ex-Weltrekordhalter Renaud Lavillenie, dem 27-Jährigen Doping vorgeworfen. Den Vorwurf begründete sie mit Obienas Zusammenarbeit mit Vitaly Petrov. Dieser hatte Thiago Braz als Trainer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro zu Gold gecoacht.

Kurz vor den globalen Titelkämpfen in diesem Jahr in Ungarns Hauptstadt wurde der Brasilianer wegen Dopings vorläufig gesperrt. Für Frau Lavillenie wohl Grund genug, Obiena in ihrem mittlerweile gelöschten Facebook-Post ebenfalls des Dopings zu verdächtigen.

EJ Obiena kämpft gegen die Anschuldigungen

Diesem Vorwurf stemmt sich der Vize-Weltmeister nun jedoch vehement entgegen. Bereits direkt nach dem Aufkommen des Dopingvorwurfs antwortete er ebenfalls auf Facebook: „Ich kann nur sagen, dass ich über diese Aussage enttäuscht und wütend bin und mich ungerecht behandelt fühle.“ Zudem werde er mit seinem Team rechtliche Schritte dagegen prüfen. „Das ist wohl der Preis des Erfolgs“, schloss er den Post.

Am Donnerstag legte er nochmal nach und postete die Anzahl seiner Dopingtests in seiner Profikarriere (34) und dass er in diesem Jahr bereits elfmal kontrolliert wurde. Dabei habe es nie auffällige Ergebnisse gegeben. Zudem habe er nach eigenen Angaben am Mittwoch einen Lügendetektor- sowie einen Augendetektortest (eine modernere Variante des Lügendetektortest) bestanden.

Diese würden beweisen, „dass die von Frau Lavillenie erhobenen Anschuldigungen unbegründet sind“, heißt es in einer Erklärung von Obienas Trainer James Lafferty. Bereits am Montag hatte er bei CNN Philippines die Vorwürfe zurückgewiesen. „Sie können EJ jederzeit unangemeldet testen“, betonte er und fügte hinzu: „Teilweise wurde EJ drei- oder viermal in einer Woche getestet. Er hatte noch nie einen positiven Test und wurde noch nicht einmal bestraft, weil er einen Test versäumt hatte.“

Ignorieren war keine Option

Unabhängig davon sei sich Lafferty auch aufgrund Obienas Charakter sicher, dass die Vorwürfe jeglicher Grundlage entbehren. „Ich kenne EJ, ich kenne ihn in- und auswendig, ich kenne seinen Charakter. Er hat noch nie ein leistungssteigerndes Medikament angerührt und noch nie darüber nachgedacht.“

Die Anschuldigungen zu ignorieren war für Obiena hingegen keine Option. „Wenn die falsche Anschuldigung von einer prominenten Quelle stammt, ist es niemals eine Option, die Behauptung zu ignorieren oder zu schweigen“, schrieb er bei Facebook.