DOSB schließt Olympiaboykott aus

DOSB schließt Olympiaboykott aus
DOSB schließt Olympiaboykott aus

Sport und Politik haben einen deutschen Olympiaboykott im Falle einer Teilnahme russischer und belarussischer Sportlerinnen und Sportler erneut ausgeschlossen. Dies werde „es nicht geben. Punkt. Ende. Aus. Die Sportler trainieren genau darauf hin. Damit ist alles gesagt“, betonte Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), am Dienstag bei einer öffentlichen Gesprächsrunde mit mehreren Sportfunktionären.

Ähnlich äußerte sich Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat: "Ein Boykott steht nicht zur Debatte."

Kritische Haltung bleibt bestehen

An der kritischen Haltung zu einer möglichen Teilnahme russischer und belarussischer Sportler habe sich indes nichts geändert. „Wir haben weiterhin eine sehr klare Auffassung, die im deutschen Sport auch auf breite Unterstützung stößt. Die werden wir auch nicht fallen lassen. Wir werden da auch weiter eine klare Meinung haben“, sagte Seifert.

Fechterin Lea Krüger, Präsidiumsmitglied bei Athleten Deutschland, begrüßte diese Haltung. "Ich finde es super, dass sie einen Boykott ausschließen", sagte Krüger, die in dem Zusammenhang auch einen Appell an die Öffentlichkeit richtete: "Ich würde mir wünschen, dass Athleten, die antreten möchten, weil das ihr Traum ist, nicht beschimpft werden."

Der ukrainische Sportminister Wadym Hutzajt hatte zuletzt einen Boykott der Olympischen Sommerspiele 2024 durch mehrere Nationen als vorstellbar bezeichnet.

Wenn das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Sportlerinnen und Sportlern aus Russland erlaube, in Paris als neutrale Athleten anzutreten, und die Ukraine die Spiele daraufhin boykottieren würde, würden sich „andere Länder, die in verschiedenen Phasen ihrer Geschichte unter dem russischen Imperialismus gelitten haben, diesem Boykott anschließen“, sagte Hutzajt Mitte August im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

Seit Russland im Februar 2022 seinen Krieg in der Ukraine begonnen hat, verhängte das IOC sportliche Sanktionen gegen Moskau und seinen Verbündeten Belarus. Im vergangenen März empfahl es jedoch, dass russische und belarussische Aktive als Einzelpersonen in Qualifikationswettbewerben unter neutraler Flagge und ohne Hymne antreten dürfen. Eine Entscheidung über eine Olympia-Zulassung steht allerdings noch aus.