Handball-EM: Einzelkritik nach Spiel gegen Frankreich

In einem erwartet engen Aufeinandertreffen mit Frankreich (30:33), bei dem es um nichts weniger als den Gruppensieg und ein wichtiges Ergebnis für die Hauptrunde ging, zeigte sich die deutsche Handball-Nationalmannschaft zwar kämpferisch, hielt lange dagegen - und landete doch krachend.

Deutschlands letztes Gruppenspiel gegen Frankreich spitzt sich zum Thriller zu - am Ende zieht das DHB-Team als Gruppenzweiter in die Hauptrunde ein. (Bild: REUTERS/Annegret Hilse)
Deutschlands letztes Gruppenspiel gegen Frankreich spitzt sich zum Thriller zu - am Ende zieht das DHB-Team als Gruppenzweiter in die Hauptrunde ein. (Bild: REUTERS/Annegret Hilse)

Vor über 13.570 Zuschauern in Berlin überzeugte jedoch nur das Torhüter-Duo sowie ein Kreisläufer auf ganzer Linie. SPORT1 hat die Einzelkritik zum Gruppen-Abschluss.

TOR

ANDREAS WOLFF: Gala zum Auftakt gegen die Schweiz, Note 5 gegen Nordmazedonien - gegen Frankreich wieder stark. Nach sieben Minuten hatte der Keeper bereits fünf Paraden auf seinem Konto, bis zur Pause waren es 9 - auch einen Karabatic-Kempa entschärfte Wolff. Ließ in Hälfte zwei einige ganz wichtige Paraden folgen, durch die Deutschland dranblieb oder in Führung ging. Einige Paraden wurden ihm wegen Foulpfiffen weggenommen - was ihn wüten ließ (40.). Bei allen Siebenmetern chancenlos. Am Ende hält er 16 der 45 Würfe auf sein Tor - knapp 36%. SPORT1-Note: 2

DAVID SPÄTH: Rückte vor der Pause für vier Siebenmeter ins Tor - und parierte zweimal gegen Hugo Descat! Brachte dann auch mit seinem Jubel die Halle zum Kochen. Blieb sonst auf der Bank. SPORT1-Note: 2

RECHTSAUSSEN

CHRISTOPH STEINERT: Begann überraschend statt Timo Kastening auf Rechtsaußen - und erwischte einen bitteren Abend. Der nominelle Rückraumspieler holte sich in Minute 11 die erste deutsche Zeitstrafe ab und in Minute 15 die zweite. Nach der Pause wieder in der Defensive im Einsatz, provoziert einen Ballgewinn. SPORT1-Note: 4.5

TIMO KASTENING: Überraschend zunächst auf der Bank, rückte wegen der zweiten Steinert-Zeitstrafe dann aber in Minute 15 auf die Platte. Mit seinem ersten Wurf scheiterte der eingelaufene Kastening am Aluminium, der zweite Versuch von außen fand sein Ziel. Verzeichnete auch einen Ballgewinn. Bärenstark, wie er mit einem Traumpass hinter den Rücken einen Schnellangriff rettete und Mertens fand (34.). Erzielte noch ein zweites Tor. SPORT1-Note: 3

LINKSAUSSEN

LUKAS MERTENS: Unauffällige Partie des Magdeburgers - aber wenn er gebraucht wurde, war er fast immer zur Stelle. Drei von vier Versuchen von außen saßen, zudem provozierte er einen französischen Ballverlust. SPORT1-Note: 3

RUNE DAHMKE: Ohne Bewertung.

RÜCKRAUM RECHTS

KAI HÄFNER: Der frischgebackene Papa kehrte in den Kader und in die Startformation zurück, der erste Wurf saß aber nicht. Ließ nach der Pause wichtige Tore zum 19:21, 21:22, 26:25 und 29:31 folgen, aber auch bittere Fehlversuche sowie einen Fehlpass. SPORT1-Note: 4

RENARS USCINS: Der U21-Weltmeister kam in Minute 21 erstmals für Häfner rein. Sein erster Wurf wurde noch geblockt, stark dann sein Treffer zum 15:14. Kurz danach auch hinten zur Stelle - und animierte dann das Publikum erfolgreich. In Hälfte zwei ohne Einsatz. Ohne Bewertung.

RÜCKRAUM MITTE

JURI KNORR: Licht und Schatten! Vier Tore und starke Assists wie auf Golla und Kohlbacher bis zur Pause. Vier Würfe fanden allerdings bis dahin nicht ihren Weg ins Netz. Schrecksekunde: Blieb nach einem Stürmerfoul liegen. Scheiterte mit erstem 7m-Versuch an Bellahcene (31.), die weiteren drei saßen aber souverän. Wichtiges Tor zum 28:30, insgesamt sieben. In beiden Hälften aber auch mit bitteren Ballverlusten und Fehlwürfen. SPORT1-Note: 3

PHILIPP WEBER: Kam für einen Angriff auf die Platte. Ohne Bewertung.

RÜCKRAUM LINKS

JULIAN KÖSTER: Gleicher Beginn wie gegen Nordmazedonien - mit einem Assist auf Golla. Dann einige unglückliche Aktionen. Doch der 23-Jährige ließ sich nicht unterkriegen und erzielte drei deutsche Tore in Folge bis zum 9:9. Einige gute Anspiele, aber auch ein bitterer Fehlwurf in einer wichtiger Phase (54.) Konnte in der Defensive das französische Spiel nicht wirklich eindämmen. SPORT1-Note: 3.5

SEBASTIAN HEYMANN: Ab Minute 21 das erste Mal richtig im Einsatz. Zwei unnötige Fehlpässe im Konter (24.) und an den Kreis (28.) ließen Trainer Gislason toben. Stark: Sein 122 km/h-Geschoss zum 14:13 sowie der Führungstreffer zum 27:26. Erzielte das letzte Tor. Hinten nicht wirklich erfolgreich. SPORT1-Note: 4

MARTIN HANNE: Ohne Bewertung.

KREISLÄUFER

JOHANNES GOLLA: Der Kapitän war in den Anfangsminuten auf dem Weg zur Bestnote - der Treffer zum 4:1 war schon sein Dritter. Zunächst auch defensiv wie gewohnt stark, dann konnte auch er im Verbund nicht alle Lücken schließen. Ließ nach der Pause seine Tore vier und fünf folgen. SPORT1-Note: 2

JANNIK KOHLBACHER: Schon in der neunten Minute wegen Überzahl vorne das erste Mal für Golla drauf - und direkt mit dem ersten Tor nach Knorr-Pass. Ohne Bewertung.

JUSTUS FISCHER: Ohne Bewertung.

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