Erdbeben in Marokko: Trauer und verzweifelte Suche nach Überlebenden

Nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko ist die Zahl der Todesopfer auf 2122 gestiegen. Das teilte das marokkanische Innenministerium am Sonntagnachmittag mit. Fast 2500 Menschen wurden verletzt.

Indes suchen Bergungs- und Rettungskräfte weiter nach Verschütteten. Erschwert wurde die Suche durch ein Nachbeben. Es ist ein Kampf gegen die Zeit, denn das Erdbeben hat das Land bereits am späten Freitagabend erschüttert. Insbesondere in den teils abgelegenen Bergregionen kommen die Helfer nur mit Mühe voran.

Tausende Menschen sind am Sonntag in Krankenhäuser geströmt, um Blut zu spenden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind mehr als 300 000 Menschen in Marrakesch und umliegenden Gebieten von dem Unglück betroffen.

Aus aller Welt trafen Beileidsbekundungen ein. Auch die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union boten in einem Brief an den marokkanischen König Mohamed VI. ihre Hilfe an und drückten ihre Anteilnahme aus. Die deutsche Bundesregierung teilte am Wochenende mit, es lägen keine Kenntnisse darüber vor, ob sich auch Deutsche unter den Opfern befänden.

Das Beben der Stärke 6,8 hatte Marokko in der Nacht zu Samstag erschüttert. In der Bevölkerung brach Panik aus. Das ganze Ausmaß der Katastrophe war auch am Sonntag noch nicht abzusehen, es wurde befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigt.

Am Sonntagabend gab Marokko bekannt, dass es Hilfe von vier Ländern angenommen habe: Spanien, Großbritannien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Das Innenministerium erklärte, dass Marokko "zu diesem Zeitpunkt" positiv auf Angebote dieser vier Länder reagiert habe, "Such- und Rettungsteams zu entsenden". Viele andere Länder, darunter Frankreich und Deutschland, boten ihre Unterstützung an und halten ihre Helferteams bereit.