Patriots knallhart! Problem-Profi muss daheim bleiben

Auf die NFL-Fans in Deutschland wartet am kommenden Sonntag das zweite Highlight der Saison. Nach dem Spiel der Kansas City Chiefs gegen die Miami Dolphins steigt in Frankfurt die zweite Partie auf deutschem Boden. Ab 15.30 Uhr treffen die New England Patriots und die Indianapolis Colts aufeinander.

Nicht dabei sein wird dann J.C. Jackson. Der Cornerback der Patriots wird laut NFL-Insider Ian Rapoport die Reise in die Bundesrepublik nicht mit antreten.

Der Grund: Bei den Pats soll es „Zweifel an Jacksons Zuverlässigkeit“ geben. Bereits am vergangenen Wochenende, vor dem Spiel gegen die Washington Commanders, wurde der Cornerback auf die Bank gesetzt. Warum sich Head Coach Bill Belichick zu dieser Maßnahme entschloss, teilte er den Pressevertretern nicht mit. Laut einem Bericht von Sports Illustrated war der Defensive Back aber zu spät im Hotel des Teams eingetroffen.

J.C. Jackson darf nicht mit nach Deutschland

Trotz seiner zunächst vorgesehenen Rolle als Bankdrücker brachte es der 27-Jährige am Ende der Partie auf 53 Snaps. Belichick betonte danach zudem, dass es nicht um eine generelle Versetzung auf die Bank gehandelt habe.

Cornerback Coach Mike Pellegrino wich derweil den Fragen zu seinem Spieler aus. „Dinge passieren. Ich habe einfach die Jungs aufgestellt, bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie bereit sind in dem Moment. Jeder weiß, was er tun muss, um zu spielen. Ich lasse das mal so stehen“, formulierte er.

Nicht einmal einen Monat ist es her, da kehrte Jackson zu seinem Ex-Team nach Foxborough zurück. Und das mit großen Worten! „Es fühlt sich an wie eine Heimkehr, ich bin sehr glücklich, dass es geklappt hat. Ich habe meine Heimat verlassen und jetzt bin ich zurück und fühle mich im Patriots-Trikot wieder pudelwohl.“

Und weiter: „Die NFL ist ein Geschäft. Als Spieler geht es auch darum in seiner aktiven Zeit leistungsgerecht bezahlt zu werden. Für mich war es wichtig hierher zurückzukehren, wo ich Erfolg hatte und ich freue mich, diese Chance von Teambesitzer Robert Kraft und Coach Bill Belichick bekommen zu haben. New England ist für mich mein Zuhause, wo mein Herz dran hängt. Hier werde ich sicher wieder meine Leistungen zeigen.“

Gute Leistungen bei den Patriots

Gute Leistungen gezeigt hat der Cornerback aber vor allem in der Vergangenheit. Als nicht gedrafteter Free Agent kam er 2018 zu den Patriots. Dort konnte er derart überzeugen, dass er es zunächst in die Cornerback-Rotation schaffte, 2020 mit neun Interceptions brillierte und ein Jahr später schließlich zum All-Pro ernannt wurde.

Nachdem sein Vertrag bei den Pats ausgelaufen war, ging es zu den Los Angeles Chargers, die ihn mit einem Fünfjahresvertrag über 82,5 Millionen US-Dollar ausstatteten. Als Erfolg erwies sich sein L.A.-Wechsel aber mitnichten. Bereits am sechsten Spieltag der Saison 2022 fand er sich auf der Bank wieder, dann beendete eine Verletzung seine Spielzeit. In der aktuell laufenden Saison musste er sogar auf der Tribüne Platz nehmen.

Das Problem lag dabei aber nicht bei seinen Leistungen allein. Laut Team soll Jackson in der Kabine für Unruhe gesorgt haben. General Manager Tom Telesco entschuldigte sich sogar bei den anderen Spielern für die Verpflichtung des 27-Jährigen.

Station bei Chargers ein Misserfolg

So störte es die Chargers auch nicht, dass sie ihren einst teuer bezahlten Cornerback nur für einen Pick-Tausch in den Draft-Runden sechs und sieben abgeben konnten.

Für das Team aus Foxborough war die Rückkehr indes ein Geschäft ohne Risiko. Durch das frühzeitige Saison-Aus von Rookie-Cornerback Christian Gonzalez hatte die Franchise ohnehin Bedarf auf der Position, zudem müssen die Pats nur 1,5 Millionen seines 9,33 Millionen Dollar hohen Jahresgehalts übernehmen. Den Rest bezahlen die Chargers.

Ob es für Jackson jedoch noch einmal einen Weg zurück gibt, nachdem er bereits am Mittwoch aus „persönlichen Gründen“ im Training fehlte und nun nicht mit nach Deutschland reisen darf, wird sich im weiteren Verlauf der Regular Season erst zeigen.