Frodeno rechnet mit Doping-Sünder ab

Frodeno rechnet mit Doping-Sünder ab
Frodeno rechnet mit Doping-Sünder ab

Der dreimalige Ironman-Weltmeister Jan Frodeno hat den des EPO-Dopings überführten Langstrecken-Triathleten Collin Chartier aufs Schärfste kritisiert.

„Betrug im Sport zerstört jede Freude, die damit verbunden ist“, schrieb Frodeno in einem emotionalen Statement bei Instagram: „Es macht jedes Ergebnis irrelevant. Drogen haben in meiner Welt keinen Platz, und diejenigen, die sie nehmen, auch nicht.“ Er schreie „immer noch vor Wut, wenn ich an all den inkongruenten, selbstmitleidigen Mist denke, den wir gehört haben“.

Zu Wochenbeginn war eine positive Dopingprobe des US-Amerikaners Chartier (29) aus dem Februar öffentlich geworden. Dieser legte anschließend via Social Media ein Geständnis ab, begründete die Nutzung von EPO mit dem immensen Druck und der Erwartungshaltung im Leistungssport. Seinen größten Erfolg hatte der Weltranglisten-14. erst im September 2022 mit einem Sieg bei den prestigeträchtigen PTO US Open gefeiert. Der Dopingfall des Spitzenathleten löste nun eine Welle der Empörung aus.

"Es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, dass ein Athlet zu solch unethischen Methoden greift", schrieb der zweimalige Hawaii-Champion Patrick Lange: "Abkürzungen wie Doping sind niemals eine Lösung. Wir haben die Verantwortung, ein positives Beispiel für künftige Generationen von Athleten zu geben, und nur gemeinsam können wir etwas bewirken, indem wir aufklären, reden und ein Vorbild sind."

Die Triathlon-Szene könne nach dem Dopingfall Chartier "nicht einfach weitermachen", betonte 2014er Weltmeister Sebastian Kienle: "Das Schlimmste, was einer Sportart passieren kann, ist Schweigen. Viele Menschen, denen der Sport am Herzen liegt, stellen die richtigen Fragen. Was können wir ändern? Und warum konnten wir diesen Fall nicht verhindern?" Alle Sportler seien nun in der Verantwortung, "zusammenzustehen und uns gegen Doping in unserem Sport wehren", so Lange.