Biathlon-Wahnsinn! Preuß mit furiosem Comeback

Biathlon-Wahnsinn! Preuß mit furiosem Comeback
Biathlon-Wahnsinn! Preuß mit furiosem Comeback

Die tragische deutsche Heldin des vergangenen Biathlon-Winters ist wieder da - und wie!

Beim ersten Damen-Einzel der neuen Weltcup-Saison im schwedischen Östersund hat die lange krankheitsgeplagte Franziska Preuß sofort Platz 2 belegt und den Sieg nur um eine Zehntelsekunde verpasst. Die am Schießstand fehlerfreie Preuß musste am Ende nur knapp der laufstärkeren Italienerin Lisa Vittozzi den Sieg überlassen (44:03,9 Minuten/1 Fehler) - im vergangenen Winter Gewinnerin der kleinen Kristallkugel.

„Mir sind tausend Steine vom Herzen gefallen“, jubilierte die sichtlich emotionale Preuß nach dem Rennen in der ARD. (Franziska Preuß im SPORT1-Interview über ihren Leidensweg: „Gezweifelt, ob Leistungssport noch das Richtige ist“)

Preuß' deutsche Teamkollegin Vanessa Voigt landete - ebenfalls ohne Schießfehler - auf Platz 3, Sophia Schneider auf Rang 5 rundete das starke Ergebnis des DSV ab. Der Start in die Ära nach der zurückgetretenen Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick hätte besser kaum laufen können.

Franziska Preuß verpasst Sieg nur knapp - Schempp beißt ins Sofa

Für Preuß ist Platz zwei ein märchenhaftes Comeback: Im vergangenen Winter hatte sie nach zahlreichen Krankheiten und Verletzungen die Notbremse ziehen müssen und die Heim-WM in Oberhof verpasst. Nach ihrer langen Zwangspause jubelte Preuß nun über ihren ersten Podestplatz in einem Einzel.

„Ich bin super zufrieden, vor allem mit der Leistung am Schießstand. Es hat richtig Spaß gemacht“, sagte Preuß: „Die 0,1 sind natürlich ein bisschen ärgerlich. Ich bin jetzt erstmal erleichtert.“

Preuß dankte bei der Gelegenheit auch ihrem Freund Simon Schempp für viel persönlichen Beistand in ihrer Leidenszeit. Moderator Michael Antwerpes übermittelte dabei, dass Schempp vor dem heimischen TV-Gerät „ins Sofa gebissen hat“, weil seiner Lebensgefährtin der Sieg noch durch die Finger glitt.

Janina Hettich-Walz (3/+3:02,9) erreichte Rang 23, Hanna Kebinger belegte an ihrem 26. Geburtstag Platz 38 (3/+4:05,5). Das hochbegabte Nachwuchstalent Selina Grotian (7/+7:30,0) wurde nach zu vielen Schießpatzern 77. Nach dem Auftakt-Wochenende bleibt der Biathlon-Zirkus in Östersund. Für die Frauen geht es bereits am Mittwoch weiter, es wartet die erste Staffel des Winters.