Gegen Island: Gislason vor "besonderem" Familien-Duell
Sein Vater wird da sein, seine Brüder und Onkel - doch Alfred Gislason kennt vor dem EM-Duell gegen sein isländisches Heimatland kein Pardon. "Ich werde alles dafür tun, meinen Beitrag zu leisten, dieses Spiel zu gewinnen. Das kann ich garantieren", versprach der Bundestrainer der deutschen Handballer vor dem Hauptrunden-Auftakt am Donnerstag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) in Köln: "Ich bin zwar Isländer, aber ich arbeite mit dieser Mannschaft. Und ich liebe diese Mannschaft."
Die nächste EM-Partie, das betonte Gislason, sei "ein sehr persönliches und besonderes Spiel für mich", das er "ungern" verlieren möchte. "Ich bin da sehr egoistisch. Aber das ist bei uns auch unter Freunden und in der Familie so, dass man immer gewinnen will." Er werde, versicherte Gislason, beide Nationalhymnen mitsingen. Bei seinen Verwandten sei er "sehr gespannt, ob sie in deutschen Trikots oder isländischen" in die Halle kommen. "Und auf welcher Seite sie diesmal sind."
Sportlich geht es für das deutsche Team nach der ersten Turnierniederlage zum Vorrundenabschluss gegen Frankreich (30:33) um viel. Denn statt am Mittwochvormittag wie erhofft mit dem dritten EM-Sieg im Gepäck nach Köln zu fahren, starten Kapitän Johannes Golla und seine Mitspieler ohne Punkte in die nächste Turnierphase. "Jetzt haben wir vier Endspiele. Das ist so", sagte Gislason.
Neben Island trifft die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) auf Österreich (Samstag), Ungarn (Montag) und Kroatien (Mittwoch kommender Woche). Nur die beiden Erstplatzierten der Sechsergruppe erreichen das Halbfinale. "Wir haben weiter das Ziel, ins Halbfinale zu kommen. Dabei dürfen wir kein Spiel mehr verlieren", sagte Gislason in der ARD.
Der DHB-Coach betonte allerdings auch, "von Spiel zu Spiel" denken zu müssen. "Jetzt ist Island der nächste Gegner." Ein ganz besonderer noch dazu.