Kolumbianischer Radsport-Star entführt und ausgeraubt

Der Kolumbianer Miguel Angel López wird in seiner Heimat Opfer eines Verbrechens. Der TdF-Etappensieger wird gekidnappt und ausgeraubt.

Der kolumbianische Rad-Profi Miguel Angel López wurde Opfer eines Verbrechens. (Bild: Getty Images)
Der kolumbianische Rad-Profi Miguel Angel López wurde Opfer eines Verbrechens. (Bild: Getty Images)

Am Donnerstag wurde Rad-Profi Miguel Angel López Opfer eines Verbrechens. Wie die größte kolumbianische Tageszeitung El Tiempo berichtete, wurde der 29-Jährige von drei Personen überfallen, als er sein Haus in der Region Boyacá verlassen wollte.

Kolumbianischer Rad-Profi entführt und bestohlen

López, aktuell beim kolumbianischen Team Medellin-EPM unter Vertrag und seit Ende Juli vom Rad-Weltverband UCI vorläufig wegen Verstoßes gegen die Anti-Doping-Bestimmungen gesperrt, wurde entführt und drei Stunden lang festgehalten. Danach wurde ihm sein Auto, ein Mobiltelefon sowie 800.000 Pesos (knapp 200€) gestohlen.

Nachdem López wieder auf freien Fuß war, wandte er sich sofort an die Polizei, wie Oberst María Margarita Mantilla, Polizeichefin von Boyacá, in einem Statement bekanntgab. Darin rief sie die Bevölkerung auch zur Mithilfe bei der Aufklärung des Verbrechens auf.

Das Team Medellin-EPM hat sich ebenfalls mit einem Post auf X (ehemals Twitter) zu Wort gemeldet und seinem Fahrer Unterstützung zugesagt.

Dopingschatten auf López

López war in der Anti-Doping-Operation Ibex mit dem spanischen Arzt Marcos Maynar in Verbindung gebracht worden. In der Folge wurde López im Juli 2022 von seinem damaligen Team Astana suspendiert „bis alle Umstände des Falles geklärt sind“. Der Fahrer selbst wies jeglichen Dopingvorwurf von sich und ließ über einen Anwalt veröffentlichen, dass er niemals an einer Aktion mit illegalen Medikamenten beteiligt war.

Zwischenzeitlich wurde er von Astana wieder eingestellt. Nachdem das Team es jedoch als erwiesen ansah, dass López eine Verbindung zu Maynar gehabt habe, wurde er endgültig entlassen.

López unterschrieb bei Medellin-EPM und absolvierte einige Rennen in Südamerika. Im Juli dieses Jahres erhielt er vom UCI erneut eine vorläufige Sperre.

„Superman“ und TdF-Etappensieg

Seit 2015 ist López als Profi-Radfahrer aktiv. Seine erste Grand Tour war die Vuelta a Espana 2016. Im selben Jahr gewann er die Gesamtwertung der Tour de Suisse. Drei Jahre später triumphierte er bei der Katalonien-Rundfahrt. Bei der Tour de France 2020 gelang ihm sein erster und bislang einziger Etappensieg in Frankreich. Bei der Spanien-Rundfahrt holte er sich 2021 einen Tagessieg.

Kurios: López trägt den Spitznamen „Superman“ - auch dabei spielte ein Verbrechen, dem er zum Opfer fiel, eine Rolle.

Im Training soll der damals 16-Jährige von zwei Dieben aufgelauert worden sein, die sein Rad stehlen wollten. López wehrte sich, erlitt dabei eine Stichwunde im Bein. Im Anschluss konnte er entkommen. Wenig später startete er mit ebenjenem Rad bei einem Rennen. Als er zu einer Attacke ansetzte, bezeichnete ihn der Kommentator als Superman.

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