Hat die Eintracht schon den Götze-Erben gefunden?

Hat die Eintracht schon den Götze-Erben gefunden?
Hat die Eintracht schon den Götze-Erben gefunden?

Es sind manchmal diese Aktionen, die im ersten Moment so gar nicht auffallen. Als Eintracht Frankfurt den späten Ausgleich gegen den 1. FC Köln erzielt, bejubelten die Fans Niels Nkounkou.

Was erst in der Nachbetrachtung auffiel war der herausragende Pass von Paxten Aaronson. Der US-Amerikaner erwischte das perfekte Timing und die optimale Schärfe beim Abspiel.

Lob vom Trainerteam für Aaronson

Wenige Tage später im Testkick gegen den SV Wehen Wiesbaden erzielte Aaronson nicht nur die Führung. Mit seinen wendigen Bewegungen, den kleinen Schritten, der Technik beim ersten Kontakt und seiner Fähigkeit, die freien Räume zu erkennen und zu bespielen, sticht er hervor.

„Pax tut unserem Spiel immer gut“, lobte ihn Co-Trainer Stefan Buck nach Abpfiff der Partie, die 3:1 endete.

Der 20-Jährige, der im vergangenen Januar für 4,5 Millionen Euro wechselte, gilt intern als schlauer Spieler, der sehr fleißig ist und stets Vollgas auf dem Platz gibt.

Aaronson tritt dabei hochprofessionell, klar und strukturiert auf. Die Familie unterstützt ihn und dessen Bruder Brenden, der bei Union Berlin mitwirkt. Papa Rusty Aaronson etwa war beim Pokal-Halbfinale der Eintracht in Stuttgart mit dabei, die Großeltern gar im Endspiel gegen RB Leipzig.

Aaronson fragt Götze „oft nach Ratschlägen“

Zu diesem Zeitpunkt spielte Paxten Aaronson aber noch eine untergeordnete Rolle. Er debütierte unter Ex-Coach Oliver Glasner, kam aber nur als Einwechselspieler zum Zug. Nachfolger Trainer Dino Toppmöller hingegen schenkte ihm im wichtigen Rückspiel um den Einzug in die Conference League von Beginn an das Vertrauen und verhalf ihm zu seinem Startelfdebüt. Und Aaronson rechtfertigte es mit einer guten Leistung.

Tritt er im Laufe der kommenden Jahre das Erbe von Mario Götze an? Seine Bewegungsabläufe erinnern teilweise an die des Weltmeisters von 2014. Auch das Gespür für die freien Räume und die Spielintelligenz sind sehr ähnlich.

Zwei Vorlagen in elf Einsätzen sprechen zudem für die Fähigkeit, sich in der gefährlichen Zone aufzuhalten. Aaronson verriet daher auf SPORT1-Nachfrage: „Ich frage Mario Götze oft nach Ratschlägen und schaue ihm dabei zu, wie er sich bewegt. Er ist schon im späteren Verlauf seiner Karriere angekommen, aber er ist so intelligent.“

Der Götze-Nachfolger reift heran

Der Respekt vor Götze ist gewaltig. Aaronson saugt daher jeden Tipp auf: „Ich muss lernen, was er denkt, wie er Lücken findet, seine Positionierungen auf dem Platz. Er ist einfach ein guter Typ.“ Die Eintracht zeigt sich somit gerüstet für den Tag, an dem Götze seine Zelte in der Mainmetropole abbricht. Mit Aaronson ist ein potenzieller Nachfolger, der mit der nötigen Geduld heranreifen kann, da.

Die Zusammenarbeit mit Toppmöller hilft ihm ebenfalls weiter: „Der Trainer einen guten Job. Er spricht mit allen Spielern. Als junger Spieler ist es sehr wichtig, eine gute Kommunikation mit dem Coach zu haben und Feedback zu bekommen. Nur so kann ich wissen, was ich besser machen kann.“

Aaronson hat mit Chaibi einen weiteren Konkurrenten

„It‘s time to shine“, berichtete SPORT1 am 16. April nach der Einwechslung und einem verheißungsvollen Auftritt gegen Borussia Mönchengladbach. Der von Sportdirektor Timmo Hardung entdeckte U20-Nationalspieler hat sofort Lust auf mehr gemacht. Natürlich wird es bei einem jungen Spieler auch noch Täler geben, die er durchlaufen muss. Phasen, in denen es nicht aufwärts geht. Mit Farés Chaibi kam zudem ein weiterer Konkurrent auf seiner Position.

Doch Aaronson wird sich nicht einfach verdrängen lassen. Toppmöller steht auf ihn, der ganze Klub ist sehr angetan von dessen Lernbesessenheit, die er mit seiner lockeren und coolen Art und Weise verknüpft. Die ersten Minuten in der neuen Saison - sie werden beim potenziellen Götze-Erben nicht die letzten gewesen sein.