Hubschrauber-Eklat beim Giro d'Italia!

Hubschrauber-Eklat beim Giro d'Italia!
Hubschrauber-Eklat beim Giro d'Italia!

Helikopter-Eklat beim Giro d‘Italia!

Der Radsport-Weltverband UCI hat den Hubschrauber-Transport mehrerer Profis nach der siebten Etappe der Italien-Rundfahrt scharf kritisiert und Konsequenzen angekündigt.

Der Vorfall stelle einen Vorteil für die beteiligten Fahrer dar, der „gegen die Grundsätze des Fairplay“ und die „Gleichbehandlung der Teams beim Hoteltransfer“ verstoße, teilte das Verband in einer Stellungnahme am Samstag mit. Auch stehe dies im Widerspruch zum Vorsatz, „den CO2-Fußabdruck zu verringern“.

Wen genau die Konsequenzen treffen sollen, buchstabierte der Verband nicht aus, womöglich steht der Giro-Veranstalter RCS Sport im Fokus, der einzelnen Teams die Hubschrauber laut Medienberichten zur Verfügung gestellt haben soll.

Weltmeister meidet Gedränge mit Hubschrauber-Flug

Die erste Bergankunft der Italien-Rundfahrt auf dem 2130 Meter hohen Gran Sasso d‘Italia hatte die Teams vor eine logistische Herausforderung gestellt. Für die Talfahrt hatten die Organisatoren auf Seilbahnen verwiesen, die laut Fahreraussagen jedoch auch von Fans, Servicemitarbeitern und dem Giro-Begleittross genutzt werden durften. Die Folge: Gedränge und Chaos bei kühlen Temperaturen.

Wie viele Fahrer stattdessen die Hubschrauber nutzten, war zunächst unklar. Gebrauch machte zumindest der belgische Rennstall Soudal-Quick Step, angeblich auch das deutsche Team Bora-Hansgrohe und Bahrain Victorious. Auf Social Media postete Soudal-Quick Step ein Foto mit mehreren Fahrern, darunter Weltmeister Remco Evenepoel, mit dem Kommentar: „Eine besondere Reise für das Wolfpack am Ende der heutigen Giro-Etappe.“

Evenepoel, Zweiter der Gesamtwertung, hatte sich darüber echauffiert, dass die Fahrer bei der Kälte alternativ mehr als 20 Kilometer auf ihren Rennmaschinen ins Tal hätten zurückfahren müssen. Auch andere Fahrer übten Kritik an der schlechten Organisation der Seilbahnfahrten.

Giro witzelte noch am Freitag über das Thema

Wie das Fachportal Cyclingnews berichtet, waren Hubschrauber-Transporte für Fahrer großer Radsport-Veranstaltungen wie dem Giro und der Tour de France in der Vergangenheit absolut üblich, Veranstalter hätten dafür hauptsächlich Helikopter genutzt, mit denen ansonsten VIP-Gäste herumgeflogen seien.

Bei der Tour sei man jedoch in den vergangenen Jahren von der Praxis abgekommen, unter Verweis auf die Gleichbehandlung der Teams. Der sich verschlechternde Ruf von privaten Flugunternehmungen in Zeiten des Klimawandels dürfte ebenfalls eine Rolle gespielt haben.

Beim Giro schien das noch nicht angekommen zu sein, abzulesen auch daran, dass sich der offizielle Twitter-Account den Quickstep-Flug am Freitag noch als Anlass für einen launigen Schlagabtausch mit dem Social-Media-Team des Rennstalls nahm. Wenige Stunden später machte die UCI deutlich, dass sie bei dem Thema keinen Spaß mehr versteht.

Zeitfahr-Spezialist Ganna nach Corona-Diagnose raus

Die achte Etappe des Giro d‘Italia führt am Samstag über wellige 207 km von Terni nach Fossombrone. Nicht an den Start gehen wird der Italiener Filippo Ganna. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister musste nach einem positiven Coronatest das Rennen verlassen, wie sein Team Ineos Grenadiers am Samstag bekannt gab.

Nach Clement Russo (Arkea-Samsic), Nicola Conci (Alpecin-Deceuninck) und Giovanni Aleotti (Bora-hansgrohe) ist Ganna der vierte Covid-Fall des diesjährigen Giro. Der 26-Jährige habe „leichte, grippeähnliche Symptome“ und werde sich „nun ausruhen und vollständig erholen“, hieß es.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)