Weiter Kämpfe in palästinensischem Lager im Libanon

Bei den Gefechten zwischen 'Mitgliedern der Palästinenserorganisation Fatah von Präsidenten Mahmoud Abbas' und 'anderer islamistischer Gruppen' wurden mindestens vier Menschen getötet und dutzende weitere verletzt, hunderte Familien wurden vertrieben.

Die Kämpfe in dem Lager Ain al-Hilwah nahe der Küstenstadt Sidon waren in der Nacht zum Freitag erneut entfacht. Zuletzt war es in dem Lager Ende Juli zu bewaffneten Kämpfen gekommen.

Dabei kamen 13 Menschen ums Leben. Auslöser war ein mutmaßliches Attentat auf einen Fatah-Kommandeur, für das Islamisten verantwortlich gemacht wurden. Die Fatah-Anführer fordern eine Aufklärung des Falls und die Auslieferung des mutmaßlichen Mörders.

Ain al-Hilwah im Süden des Landes ist mit rund 80 000 Einwohnern das größte palästinensische Flüchtlingslager im Libanon. Die meisten Bewohner sind Flüchtlinge des ersten arabisch-israelischen Krieges im Jahr 1948 sowie deren Nachkommen. Andere palästinensische Bewohner wurden im libanesischen Bürgerkrieg (1975-90) dorthin vertrieben. In den vergangenen Jahren kamen außerdem Palästinenser aus Syrien wegen des dortigen Bürgerkriegs hinzu. 2015 scheiterte in dem Camp ein Anschlag auf einen Sicherheitsbeauftragten der Fatah.