"Können es nicht einschätzen": Bolls WM-Start noch fraglich

"Können es nicht einschätzen": Bolls WM-Start noch fraglich
"Können es nicht einschätzen": Bolls WM-Start noch fraglich

Der deutsche Tischtennis-Star Timo Boll (Düsseldorf) bangt rund zwei Wochen vor den Einzel-Weltmeisterschaften in Durban (22. bis 28. Mai) wegen der Folgen einer Schulterverletzung weiter um seine Teilnahme an Titelkämpfen. "Wir hoffen, dass er dabei sein kann, können es aber derzeit beim besten Willen nicht einschätzen", erklärte Sportdirektor Richard Prause vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) im Interview mit dem Verbandsorgan tischtennis zu den Chancen des 42 Jahre alten WM-Dritten von 2021 auf einen Start in Südafrika.

Allmählich aber läuft Boll nach inzwischen über zwei Monaten Zwangspause die Zeit wenigstens zur Genesung offenbar davon. "Timo hat schon ein gewisses Trainingsalter und schon oft genug bewiesen, dass er mehr oder weniger aus dem Stegreif auf Topniveau spielen kann. Aber er sollte schon mindestens zehn Tage wieder im Training sein, damit es für ihn für die WM reicht", stellte Prause klar.

Boll pausiert seit seinem letzten Bundesliga-Einsatz am 25. Februar unfreiwillig. In den mindestens bis kommenden Donnerstag laufenden Play-off-Halbfinals um die Meisterschaft steht der EM-Rekordchampion seinem Klub Borussia Düsseldorf nach Angaben des Titelverteidigers nicht zur Verfügung. Schon in Düsseldorfs beiden Champions-League-Finals vor rund einem Monat gegen den 1. FC Saarbrücken hatte der Linkshänder wegen seiner Verletzung nicht für die Rheinländer aufschlagen können.

"Wie lange es noch dauern wird, kann mir aktuell kein Arzt sagen", sagte Boll nach den Endspielen der Königsklasse über seinen Gesundheitszustand: "Es ist eine Entzündungsgeschichte, von der viele Partien betroffen sind - Schulter ist kompliziert."

Unabhängig von der Teilnahme des ehemaligen Weltranglistenersten am ersten WM-Turnier der Nachkriegsgeschichte in Afrika setzt Prause dem DTTB-Tross ehrgeizige Ziele: "Wir wollen um die Medaillen mitspielen. Um eine Medaille zu gewinnen, müssen wir unsere Setzungen übertreffen. Das können wir, ist aber von vielen Faktoren abhängig."

Zuletzt waren DTTB-Aktive von zwei WM-Turnieren nacheinander mit Medaillen heimgekehrt. 2019 in Budapest hatten Patrick Franziska/Petrissa Solja im Mixed Bronze gewonnen, ehe Boll zwei Jahre später in Houston/Texas im Einzel ebenfalls Platz drei belegte.