Kahn mit scharfer Botschaft an PSG

Vor dem Königsklassen-Kracher sendet Oliver Kahn eine klare Botschaft nach Paris!

Der Bayern-Boss hat den Weg zu tiefgreifenden Reformen im europäischen Fußball noch einmal bekräftigt und angekündigt, mit neuen UEFA-Regeln gegen fragwürdige Investoren-Modelle anderer Top-Klubs hart durchzugreifen.

Angesprochen auf Paris St. Germain sagte Kahn vor dem Aufeinandertreffen am Mittwoch der Tageszeitung L‘Equipe: „Wir gehen davon aus, dass die neuen Regeln, die ab 2024/25 schrittweise eingeführt werden, rigoros angewendet werden. Das ist wichtig für die Stabilität des europäischen Fußballs.“

Kahn für klare Kante PSG und Co.

Gemeint ist die Abschaffung des umstrittenen Financial Fairplay (FFP) der UEFA zugunsten der „Financial Sustainability“ (Finanzielle Nachhaltigkeit“). Im Sommer hatten ECA und UEFA erste Änderungen ausgearbeitet, die Kahn vollmundig als „Meilenstein“ bezeichnet hatte.

„Wenn ein Klub gegen Financial Fairplay verstößt, darf er nicht in einer Grauzone handeln, sondern muss ganz genau wissen, was ihn erwartet, bis hin zum Ausschluss aus der Champions League“, stellte Kahn, der im Vorstand der Europäischen Klubvereinigung ECA sitzt, im Zuge dessen klar.

Aber: Ein Europapokal-Ausschluss oder Zwangsabstieg war in den Änderungen im Sommer nicht enthalten. Generell wird die UEFA dafür kritisiert, dass das Strafmaß für schwerwiegende Verstöße zu niedrig sei und wie im Fall von Manchester City unzureichend durchgesetzt wird.

PSG-Boss mit wichtigen Posten bei ECA und UEFA

Strukturelle Reformen, die nachhaltig gegen umstrittene Praktiken im internationalen Fußball wirken, gelten auch unter anderem deshalb als unwahrscheinlich, weil PSG-Vorstandboss Nasser Al-Khelaifi Vorsitzender des ECA-Boards und Teil des UEFA-Exekutivkomitees ist.

In der vergangenen Woche ging Kahn bei Twitter erneut in die Offensive. Der Bayern-Boss verkündete, dass bei einem ECA-Meeting am 1. März „grundlegende Reformen“ auf den Weg gebracht wurden, die bei der Generalversammlung Ende März hoffentlich bestätigt würden.

Im Interview mit L‘Equipe machte Kahn noch einmal deutlich, dass der eingeschlagene Bayern-Weg trotz wachsendem Einfluss von Investoren für ihn alternativlos ist. „Der FC Bayern hat keine Schulden. Das ist unsere Philosophie und langfristig sogar ein Wettbewerbsvorteil“, sagte der Ex-Nationalspieler.

Kahn: Bayern hat „sportlich immer überperformt“

Würde man finanzielle Ressourcen und sportlichen Erfolg mit Europas Topklubs in Relation setzen, sei klar, „dass der FC Bayern sportlich immer überperformt hat“.

Die Bayern werden sich auch künftig bei riskanten Transfers wie bei Erling Haaland im Sommer zurückhalten. „Manchmal kommt man an einen Punkt, an dem man denkt, dass man nicht mithalten kann“, gestand Kahn.

Dennoch betonte er stolz das „Alleinstellungsmerkmal“, dass beim FC Bayern „ehemalige Spieler den Verein leiten oder wichtige Positionen innehabe“. Einzig Ajax Amsterdam würde mit Edwin Van der Sar als General Manager ähnlich agieren.

50+1? „Ein Nachteil“

Handlungsbedarf sieht Kahn in der Bundesliga weiterhin bei der 50+1-Regel, die den Einfluss auf Investoren begrenzt: „Das ist auf internationaler Ebene ein Nachteil, zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht.“

Einen erneuten Vorstoß einzelner Top-Klubs für eine Super League als Konkurrenz zur Champions League stehe laut Kahn „nicht auf der Tagesordnung“.

Stattdessen bietet er den abtrünnigen Vereinen - Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin – eine Rückkehr ins ECA-Board an: „So werden wir schlagkräftiger und können die Interessen der Klubs besser vertreten.“

Ab 2024/25 wird das Format der Champions League verändert: Statt 32 stehen sich künftig 36 Teams gegenüber und jedes Team absolviert mindestens acht Partien in der Gruppenphase.