Kahn widerspricht Hoeneß deutlich!

Wie lange sollte ein Geschäftsführer am Tag arbeiten? Diese Frage verfolgt Oliver Kahn auch fast ein Jahr nach seinem Aus beim FC Bayern noch. Schuld daran ist Uli Hoeneß, der nach der Trennung von Kahn öffentlich erklärt hatte, dass der Arbeitstag eines CEO schon zwölf Stunden lang sein solle.

„Finde ich nicht“, sagte Kahn im Interview mit der Sport Bild dazu, ehe er scherzte: „Bei doppelter Produktivität reichen auch sechs Stunden…“

Kahn erklärte außerdem, dass er nie - wie von Hoeneß behauptet - erklärt habe, dass ein CEO „nicht 24 Stunden am Tag“ arbeiten müsse. Diesen Satz habe es von seiner Seite „gar nicht“ gegeben: „Er würde auch nicht zu mir passen, da alles, was ich in meinem Leben erreicht habe, auf hohem Engagement beruht.“

FC Bayern: Was Kahn Hoeneß nie vergessen wird

Der einstige Weltklassetorhüter, der im vergangenen Mai in München seinen Hut nehmen musste, wurde auch darauf angesprochen, dass Hoeneß sich mehr Anrufe (“Oliver hat mich in der ganzen Zeit vielleicht fünf Mal angerufen“) gewünscht habe.

„Wenn er so etwas sagt, muss ihm ja etwas gefehlt haben“, sagte Kahn, der sich allerdings auch um Diplomatie bemühte: „Es bringt also nichts, hier jetzt Aussagen darüber zu machen, dass aus meiner Sicht der Austausch immer da war.“

Hoeneß hatte Kahn nicht nur wegen der Anzahl der Arbeitsstunden kritisiert, in der Öffentlichkeit hatte der dem „Titan“ mehrfach Vorwürfe gemacht. Ein Treffen zwischen dem Klub-Patron und seinem Ex-Profi hat es seitdem nicht gegeben.

„Nein, das ist auch nicht nötig“, meinte Kahn: „Aber ich habe zu Uli in dieser schwierigen Zeit, als ich noch in der Verantwortung stand, gesagt: ‚Egal, wie das Ganze hier ausgeht, ich werde nicht vergessen, dass er mich 1994 zum FC Bayern geholt hat. Und irgendwann sollte dann auch mal alles gesagt sein zu diesem Thema.“

Er werde mit Hoeneß sicher eines Tages wieder an einem Tisch sitzen.